Wie die Hamburger CDU ihr Profil schärfen will
Bei der Bundestagswahl hat die CDU in Hamburg mit 15,4 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis eingefahren. Jetzt soll ein neues Grundsatzprogramm her. Darüber sprach Hamburgs CDU-Fraktionschef Dennis Thering am Montagabend im Interview mit dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen.
Nach der Bürgerschaftswahl 2020 hätten viele Menschen gar nicht mehr gewusst, wofür die CDU stehe, sagte Thering. "Deshalb haben wir in den letzten zwei Jahren hart daran gearbeitet und uns auch ein neues Profil mit klaren Antworten gegeben." Statt in einem Gemischtwarenladen würde die CDU heute eher ein Fachgeschäft darstellen, "da wollen wir weiter an unserem Sortiment arbeiten".
"Der rot-grüne Senat schwächelt" bei Corona
Es gebe in Hamburg viel zu tun. "Der rot-grüne Senat schwächelt gerade jetzt auch in der Corona-Zeit. Sie zanken sich mehr, als dass sie uns Hamburger gut durch die Krise führen - gerade was das Boostern angeht." Jetzt stehe für ihn erst mal im Fokus, Hamburg gut durch die Corona-Krise zu bringen, "gemeinsam mit dem Senat, das war von Tag eins an immer unser Anspruch", so der CDU-Fraktionschef.
Thering fordert einen Verkehrskonsens
Bei der Verkehrspolitik wolle man anders als SPD und Grüne nicht nur die Fahrradfahrer in den Mittelpunkt stellen. "Für uns stehen auch die Fußgänger im Fokus, die Autofahrer und die Menschen, die sich mit Bussen und Bahnen durch die Stadt bewegen. Wir brauchen einen großen Verkehrskonsens in unserer Stadt. Dafür stehen wir als CDU zur Verfügung, und das erwarten wir auch vom rot-grünen Senat", so Thering.
Wohnraum als größte Herausforderungen
Als die größte Herausforderung für die nächsten Jahre sehe er das Thema Wohnen und bezahlbaren Wohnraum. Die CDU-Fraktion wolle weiterhin Wohnungen bauen, damit das Wohnen wieder günstiger werde. "Wir wollen das aber anders machen als der Senat: Wir wollen keine Grünflächen bebauen. Wir wollen auf versiegelten Flächen bauen. Wir wollen über Supermärkten bauen. Wir wollen an den Magistralen bauen. Wir wollen die Innenstadt mehr bewohnbar machen."
Kandidatur 2025: Thering bereit
Eine mögliche Kandidatur als CDU-Herausforderer von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bei der Bürgerschaftswahl 2025 nannte Thering eine große Herausforderung. "Es war aber von Anfang an klar, als ich vor zwei Jahren den Fraktionsvorsitz der CDU übernommen habe, dass ich auch die Bereitschaft mitbringe, 2025 für die CDU als Spitzenkandidat zu kandidieren. Bis dahin ist noch ein bisschen Zeit." Am Ende des Tages werde die CDU entscheiden, wer Spitzenkandidat werde.
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