Streckenplan des östlichen Abschnitts der neuen U-Bahn-Linie 5 in Hamburg. © Hamburger Hochbahn AG
Streckenplan des östlichen Abschnitts der neuen U-Bahn-Linie 5 in Hamburg. © Hamburger Hochbahn AG
Streckenplan des östlichen Abschnitts der neuen U-Bahn-Linie 5 in Hamburg. © Hamburger Hochbahn AG
AUDIO: Kostenexplosion bei der U5 (1 Min)

U5 in Hamburg: Kosten für östlichen Abschnitt explodieren

Stand: 22.04.2023 09:50 Uhr

Der Bau des ersten Teilabschnitts der U-Bahnlinie 5 wird deutlich teurer als bisher vorgesehen.

Nach einer Senatsdrucksache, die NDR 90,3 vorliegt, steigen die geplanten Kosten von 1,75 Milliarden auf 2,86 Milliarden Euro. Das sind etwa 61 Prozent mehr als bisher geplant. Grund für die Preissteigerung sei nahezu ausschließlich die historisch hohe Bauinflation, so der Senat. Auch die Kosten für die U4 Horner Geest klettern den Angaben zufolge: von 465 Millionen Euro auf 561 Millionen Euro.

Baupreise stark gestiegen

Die U5 und die U4 seien solide geplant, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). "Wir sehen aber, dass überall in Deutschland und Europa die Kosten für Bauprojekte erheblich steigen, weil durch Corona und die russische Aggression in der Ukraine die Baupreise und die damit verbundenen Risiken für die ausführenden Unternehmen deutlich steigen." In der Folge seien die Baupreise in den vergangenen Jahren so stark wie seit 50 Jahren nicht mehr gestiegen.

Dressel: Sondervermögen eingerichtet

Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) betonte, Hamburg habe schon vor Jahren für den Schnellbahnausbau Vorsorge getroffen. "Wir haben ein Sondervermögen eingerichtet, um Finanzierungsspitzen im Schnellbahnausbau abzufedern." Momentan befände sich darin rund eine Milliarde Euro. "Wir überlassen diese große Finanzierungsaufgabe nicht der jeweiligen Haushaltslage, sondern planen langfristig."

U5 schon länger in der Kritik

Das U5-Projekt steht schon länger in der Kritik. So hatten etwa die Linken immer wieder betont, dass eine neue U-Bahn viel teurer sei als eine Stadtbahn und der Bau auch viel länger dauere. Bemängelt wurde auch, dass der Bau einer U-Bahn wegen der großen Mengen an Beton, Zement und Stahl klimaschädlich sei.

Das erste bereits im Bau befindliche Teilstück führt über 5,8 Kilometer von Bramfeld in die City Nord am Stadtpark. Neben diesen beiden Haltestellen müssen zwei weitere neu gebaut werden: Steilshoop und Barmbek Nord. Die bestehende U1-Haltestelle Sengelmannstraße soll zu einer Umsteigestation ausgebaut werden. Erste Probefahrten mit vollautomatischen Zügen waren für 2027 geplant. Die gesamte Linie der U5 soll bis Ende der 2030er-Jahre fertiggestellt werden. Sie soll über 24 Kilometer Streckenlänge mit 23 neuen Haltestellen von Bramfeld quer durch die City bis zu den Arenen am Altonaer Volkspark führen. Sie soll mehr als 180.000 Hamburgerinnen und Hamburger an das Schnellbahnnetz anschließen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 22.04.2023 | 09:00 Uhr

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Öffentlicher Nahverkehr

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