Sportvereine in Hamburg verlieren weiterhin Mitglieder
Die Hamburger Breitensportvereine haben auch im zweiten Pandemie-Jahr zahlreiche Mitglieder verloren. Zum ersten Mal seit 15 Jahren sinkt die Zahl der Sportler in der Stadt auf unter 500.000.
Wie der Hamburger Sportbund (HSB) nach der jährlichen Bestandserhebung am Montag mitteilte, reduzierte sich die Anzahl der Mitgliedschaften in Hamburger Sportvereinen und Mitgliedsorganisationen von 519.876 im Vorjahr auf 497.900. Das entspricht einem Defizit von 4,2 Prozent. Vor Pandemie-Beginn vor gut zwei Jahren waren noch 542.406 Mitgliedschaften gemeldet worden.
"Drastische Rückgänge, die sehr bedrohlich anmuten"
"Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie sehen wir leider einen Rückgang der Mitgliedschaften im organisierten Sport in Hamburg. Die Austritte sind bitter", sagte HSB-Vorstandsvorsitzender Daniel Knoblich. Vor dem Hintergrund des mehrmonatigen Sport-Lockdowns seien die Verluste über alle Mitgliedsorganisationen gesehen "noch moderat, bei einzelnen Vereinen und Verbänden sind das aber drastische Rückgänge, die sehr bedrohlich anmuten", fügte Knoblich hinzu.
Überwiegend weibliche Mitglieder sind ausgetreten
Die größten Rückgänge gab es vor allem beim Indoor-Sport - also dort, wo die Infektionsgefahr am größten ist und wo auch die Teilnehmerzahl lange reduziert war, um Abstände einhalten zu können. Betroffen waren zum Beispiel der Gesundheitssport, Fitness oder auch der Tanzsport. In diesen Sportarten seien überwiegend Frauen aktiv und vor allem die sind auch aus den Vereinen ausgetreten. Der Hamburger Sport hat in der Pandemie mehr als 11.000 weibliche Mitglieder verloren.
Mittelgroße Sportvereine leiden besonders
Der Hamburger Sportbund beschrieb die Zahlen als alarmierend. Zudem verzeichnen nicht die größten Sportvereine die meisten Austritte, sondern vor allem die mittelgroßen Vereine. Der Altonaer Turnverband beispielsweise hat fast die Hälfte seiner Mitglieder verloren. Von vorher etwa 8.000 Mitgliedern haben rund 3.700 den Verband verlassen.
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