SPD in Hamburg: Große Pläne, um Wähler zu gewinnen
Der neue SPD-Vorsitzende in Hamburg, Nils Weiland, will junge Menschen für die SPD begeistern und sich dafür einsetzen, dass rechtsextreme Parteien nicht mehr im Parlament vertreten sind. Das sagte er am Montagabend im Hamburg Journal des NDR Fernsehens.
Die Hamburger SPD will Wählerinnen und Wähler zurückgewinnen: von den Linken, den Grünen und der AfD. Weiland sagte, obwohl die SPD in den Wahlergebnissen in Hamburg und in Bund ganz gut da stehe, müsse man einräumen, dass in bestimmten Bereichen andere Parteien eine große Konkurrenz für die SPD geworden seien. Gerade im Großstadtbereich seien es die Grünen: "Wir haben in Hamburg gerade schmerzhaft gesehen, dass uns von den Grünen zwei Direktmandate weggenommen wurden", so Weiland. Dennoch: Die Koalition in Hamburg funktioniere gut mit den Grünen. Trotzdem sei es normal, zu konkurrieren, um sich den einen oder anderen Wähler oder die Wählerin abzunehmen.
"Sorgen und Nöte ernst nehmen"
Auch der AfD plant Weiland, Stimmen abzuluchsen. Es müsse demokratischen Parteien darum gehen, dass rechtsextreme Parteien nicht mehr im Parlament vertreten sind. "Wie will man das denn anders anstellen, als wenn man diejenigen Wähler einer Partei anspricht, die keine Rassisten sind, die nicht fremdenfeindlich sind", so Weiland. Man müsse deren Sorgen und Nöte ansprechen und Konzepte entwickeln, um diese Sorgen und Nöte von demokratischen Parteien, gerade auch von Parteien des linken Spektrums abzubilden. "Ich möchte mich nicht damit abfinden, dass es auf Dauer ein Reservoir von Wählern gibt, die einer rechtsextremen Partei in Hamburg in die Bürgerschaft helfen. Das kann nicht sein", sagte Weiland.
SPD will junge Wähler gewinnen
Aber auch junge Wählerinnen und Wähler will die SPD in Hamburg dazugewinnen. "Wenn man in der SPD in Ortsvereine geht, dann sieht man sehr viel graues Haar", sagte Weiland. Das sei gut, denn graues Haar bedeute ja auch Lebenserfahrung und Weisheit, "aber wenn man auch in 20 Jahren noch Politik in dieser Organisation machen will, dann braucht man auch mal anderes Haar, als graues Haar". Grüne und FDP hätten es im Bundestagswahl vorgemacht, dass es jugendspezifische Ansprachen gebe. "Wir sind dabei, solche Konzepte zu entwickeln. Wir haben das in der Vergangenheit, das muss man selbstkritisch sagen, nicht mit der notwendigen Energie getan und ich möchte solche Konzepte bei uns in der Partei anstoßen, weil ich fest davon überzeugt bin, dass die Werte, für die die deutsche Sozialdemokratie steht, auch für Jugendliche attraktiv sind", sagte Weiland.
Weiland sieht gute Teamarbeit mit Leonhard
Mit Sozialsenatorin Melanie Leonhard arbeite er gut zusammen: "Wir sind ein Team und ich hoffe, dass wir gemeinsame Erfolge haben werden." Sie seien als Doppelspitze angetreten, "weil wir so gut zusammen gearbeitet haben und auch die sichere Erwartung haben, dass wir das auch in Zukunft tun werden."
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