Teilnehmer einer Mahnwache für Israel und gegen Antisemitismus.

Prozess um antisemitischen Angriff in Hamburg

Stand: 24.06.2022 15:12 Uhr

Gut neun Monate nach einem Angriff auf eine Mahnwache gegen Antisemitismus hat am Freitag vor dem Amtsgericht Hamburg der Prozess gegen zwei Jugendliche begonnen.

Einem 17-Jährigen und seinem 15 Jahre alten Bruder wird vorgeworfen, Teilnehmende einer Mahnwache für Israel in Hamburg im September vergangenen Jahres antisemitisch beleidigt zu haben. Der ältere Bruder muss sich zudem wegen Körperverletzung verantworten.

Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Er soll einem Versammlungsteilnehmer mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn erheblich verletzt haben. Die beiden Brüder aus Berlin waren wenige Tage nach der Tat anhand von Videoaufzeichnungen von der Polizei identifiziert worden. Die Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Hamburg findet aufgrund des Alters der Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Opfer klagt: Auge schwer verletzt

Vor dem Beginn der Verhandlung äußerte sich das 61-jährige Opfer, das als Nebenkläger auftritt. "Die Jugendlichen haben uns zunächst gefilmt, dann beleidigt und 'Free Palästina' und 'Scheiß Juden!' gerufen", sagte der 61-Jährige, der noch immer eine Augenklappe auf seinem rechten Auge trägt. Er habe mit den Jugendlichen reden wollen, habe dann aber sofort einen Faustschlag ins Gesicht bekommen und sei zu Boden gegangen. Noch heute könne er auf dem rechten Auge nichts mehr sehen und nur hell und dunkel unterscheiden.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 24.06.2022 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Kran steht neben dem Westfield-Einkaufszentrum in der Hamburger Hafencity. © IMAGO Foto: Markus Matzel

Bau des Hafencity-Einkaufszentrums: Mehr Unfälle als bisher bekannt

Der tödliche Arbeitsunfall auf der Baustelle des Einkaufszentrums im vergangenen Herbst war nur der Gipfel einer Reihe schwerer Unfälle. mehr