"Parkbank"-Prozess: Verteidigung fordert Freispruch
Im Hamburger Prozess gegen die "Drei von der Parkbank" haben die Verteidiger Freispruch für die Angeklagten verlangt. Sie sollen laut Anklage Brandanschläge auf vier Ziele in Hamburg geplant haben.
Mit Terrorismus habe dieses Verfahren gar nichts zu tun, sagte Rechtsanwältin Britta Eder. Der Staatsanwalt aber würde eine Stimmung verbreiten, als befände sich das Hamburger Landgericht in einem Krieg gegen den internationalen Terrorismus. Wie auch die anderen Anwälte widersprach Eder der Darstellung, die drei Angeklagten hätten sich in einer Juli-Nacht 2019 in einem Park in Eimsbüttel getroffen, um Brandanschläge unter anderem auf das Haus von Stadtentwicklungssentorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) zu begehen. Dafür gebe es keine Beweise. Die Polizei habe nicht einmal untersucht, ob sich die Gegenstände, die bei den Angeklagten gefunden wurden, überhaupt als Brandsatz geeignet hätten.
Urteil für Donnerstag erwartet
Die Generalstaatsanwaltschaft hatte dreieinhalb Jahre Gefängnis für den 32-jährigen mutmaßlichen Hauptplaner verlangt. Der zweite Angeklagte, ein 28-Jähriger, sowie eine 29 Jahre alte Frau sollen demnach für drei Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht will das Urteil am Donnerstag verkünden.
"Drei von der Parkbank" im Juli 2019 festgenommen
Die drei Angeklagten waren im Juli 2019 - am zweiten Jahrestag des G20-Gipfels in Hamburg - in einer Grünanlage in Eimsbüttel festgenommen worden. Wegen des Treffpunkts an einer Parkbank wird das Trio in den Medien und der linken Szene als die "Drei von der Parkbank" und "Parkbankcrew" bezeichnet. Sie sollen der Anklage zufolge vom 7. auf den 8. Juli 2019 gegen Mitternacht möglichst zeitgleiche Brandanschläge an vier verschiedenen Orte im Hamburger Stadtgebiet geplant haben. Das Trio habe die Tat zunächst geplant und sich schließlich um 23.55 Uhr an einer Parkbank in der Grünanlage Meißnerstraße getroffen, um die Brandsätze untereinander aufzuteilen, so der Vorwurf der Generalstaatsanwaltschaft.
Bevor sie jedoch die mutmaßlich verabredeten Brandanschläge begehen konnten, wurden sie um 0.24 Uhr in dem Park in Eimsbüttel festgenommen. Die zivilen Polizisten und Polizistinnen hätten bei den Dreien schließlich vier mit Benzin gefüllte Halbliter-Plastikflaschen und Feuerzeuge gefunden. Auch Handschuhe und schwarze Wechselkleidung hatten die Verdächtigen laut Anklage dabei.
