Silberbesteck liegt auf einer festlich gedeckten Tafel im Rathaus in Hamburg. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius
Silberbesteck liegt auf einer festlich gedeckten Tafel im Rathaus in Hamburg. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius
Silberbesteck liegt auf einer festlich gedeckten Tafel im Rathaus in Hamburg. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius
AUDIO: Silbertradition: Nicht alle Ex-Senatoren machen mit (1 Min)

Nur wenige Ex-Senatsmitglieder folgen Silbertradition in Hamburg

Stand: 14.04.2023 12:15 Uhr

Die Silberkammer im Hamburger Rathaus ist gut gefüllt. Dort liegen Pokale, Kannen, Bestecke und Teller im Wert von über 1,4 Millionen Euro. Früher waren es Kaufleute und Könige, die diese Dinge stifteten. Heutzutage - so sieht es die Tradition vor - ausscheidende Senatsmitglieder. Aber nicht viele halten sich daran.

Nur fünf von zehn ehemaligen Senatsmitgliedern haben in den vergangenen Jahren ein Besteck aus massivem Silber der Stadt geschenkt oder ein solches schon bestellt: Jutta Blankau, Jana Schiedek, Detlef Scheele und Dorothee Stapelfeldt (alle SPD) und Till Steffen (Grüne).

Senatskanzlei verschickt Hinweis-Schreiben

Kannten die anderen ehemaligen Senatorinnen und Senatoren diese Tradition nicht? Das kann nicht sein, denn alle, die ihr Senatsamt verlassen, bekommen zeitnah ein entsprechendes Hinweis-Schreiben der Senatskanzlei.

Scholz stiftete 2001 ein Silberbesteck

Eigentlich wollte der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll in einer Anfrage an den Senat nur wissen, wie es Rot-Grün mit dieser Tradition hält. Die Antwort des Senats wurde etwas ausführlicher. Auch Mitglieder anderer Parteien haben demnach bislang nichts zum Senatssilber beigetragen. Seit 2003 sind das zum Beispiel Ronald Schill (Partei Rechtsstaatlicher Offensive), Dana Horakova (parteilos), Udo Nagel (parteilos), Alexandra Dinges-Dierig (CDU), Jörg Dräger (parteilos) und Heino Vahldieck (CDU). Der ehemalige Erste Bürgermeister und heutige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bereits nach seinem Ausscheiden als Innensenator im Jahr 2001 ein Besteck gestiftet.


14.04.2023 11:59 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels haben wir berichtet, dass der ehemalige Justizsenator Till Steffen (Grüne) das Besteck nicht gestiftet hat. Dies hatte der Senat in Drucksache 22/11470 so angegeben. Nachdem Till Steffen darauf hingewiesen hat, dass er das Besteck gestiftet hat, hat eine erneute Nachprüfung des Senats ergeben, dass Herr Steffen recht hat. Wir haben deshalb den Artikel korrigiert.

 

Weitere Informationen
Abgeordnete verfolgen die Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft im Rathaus. © picture alliance/dpa Foto: Daniel Reinhardt

Stets im Wandel: Die Hamburgische Bürgerschaft

Ihre Geschichte reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Seitdem hat sich viel verändert. 2013 etwa wurde das Wahlalter gesenkt. mehr

Eine Ansicht des Hamburger Rathauses © Ullstein Bild Foto: Historisches Auge

Das Hamburger Rathaus: Wie Phönix aus der Asche

Mehr als 50 Jahre müssen die Hamburger nach dem Großen Brand ohne Rathaus auskommen. Am 26. Oktober 1897 wird der Neubau eingeweiht. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 12.04.2023 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hamburgische Bürgerschaft

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Hunderte Menschen demonstrieren in St. Georg gegen Islamismus und Antisemitismus. © picture alliance/dpa Foto: Jonas Walzberg

Nach Islamismus-Kundgebung: Hunderte bei Gegen-Demo in Hamburg

Eine Islamisten-Demo in Hamburg hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. An gleicher Stelle fand nun eine Kundgebung gegen Islamismus und Antisemitismus statt. mehr