Nadelöhr Hamburger Hafen: Frachter stauen sich
Der Hamburger Hafen wird immer mehr zum Nadelöhr. Vor der Elbmündung stauen sich wieder deutlich mehr Frachter - und in der kommenden Woche könnte es im Hafen Streiks geben.
Wie an einer Schnur aufgefädelt liegen sie weit draußen in der Deutschen Bucht: rund zwei Dutzend Megafrachter, die darauf warten, dass sie abgefertigt werden. Allein neun davon sind offenbar für die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) bestimmt. Die Wartezeiten seien unbefriedigend, sagte ein Sprecher der Reederei Hapag-Lloyd.
Schiffe warten lange auf einen Liegeplatz
Manchmal müssten Schiffe schon mal ganze zwei Wochen für einen Platz im Hafen draußen in der Nordsee bleiben. Es müsse schneller gehen, heißt es auch bei anderen Reedereien. Ursache für den Stau ist laut HHLA auch, dass Container nicht schnell genug per Lastwagen und Bahn ins Hinterland geschafft werden, besonders Importe aus Fernost. Möglicherweise auch deshalb, weil die Nachfrage zurückgeht. Die HHLA baut derzeit ein zusätzliches Lager für Container auf.
Hafenarbeiter könnten streiken
Zusätzliche Probleme könnte es ab dem kommenden Dienstag geben. Viele rechnen damit, dass dann Hafenarbeiterinnen und -arbeiter streiken könnten, um den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 10. Juni geplant, die Friedenspflicht aber ist bereits abgelaufen. Zuletzt hatte es Ende der 1970er-Jahre größere Streiks im Hamburger Hafen gegeben.