Kommentar: Eintritt für die Elphi-Plaza wäre eine Zumutung!
Diese Pläne sorgen für heiße Diskussionen in Hamburg: Der Senat will Eintritt für die Plaza der Elbphilharmonie nehmen. Bislang konnte man gratis auf die Aussichtsplattform, nur Reservierungen waren kostenpflichtig. Doch nach Corona und mit steigenden Löhnen der Mitarbeitenden wird das dem Senat zu teuer.
Ich habe Olaf Scholz noch ganz genau im Ohr: "Jede Hamburgerin und jeder Hamburger kann ab heute hierherkommen und sagen: Das ist unser Balkon, der größte der Stadt. Die Plaza ist ein öffentlicher Ort, frei zugänglich für jedermann und jede Frau." Dieses Versprechen war damals zur Eröffnung ein wichtiges, notwendiges Zugeständnis, um die Herzen der Hamburgerinnen und Hamburger für das Jahrhundert-Bauwerk zu gewinnen, als viele nur mit einer wegwerfenden Handbewegung von der Elphi gesprochen haben. Nach dem Motto: "Das ist Euer Haus. Es gehört den Hamburgerinnen und Hamburgern."
Jahrelanges Bau-Desaster ist nicht vergessen
Die Pläne für einen Plaza-Eintritt jetzt sind der Versuch, das einfach so rückgängig zu machen. Nachdem man jahrelang beteuert hat, die Elbphilharmonie sei ein "Haus für alle", nimmt man das jetzt einfach zurück und baut einen Zaun, errichtet eine Hürde. So schnell, lieber Senat, wächst aber kein Gras über ein so großes Haus. Die fast 800 Millionen Euro Kosten und die Inkompetenz um das jahrelange Bau-Desaster sind weder vergeben noch vergessen. Und um den Hamburgerinnen und Hamburgern diesen zentralen öffentlichen Ort wegzunehmen, bedarf es mehr als Eurer offenbar unzureichenden Finanzplanung.
Was kommt als nächstes: Eintritt in den Stadtpark?
Die Pläne für den Eintritt sind eine Zumutung. Es geht hier nicht nur um zwei Euro - es geht ums Prinzip. Es geht auch um die Frage, wem hier eigentlich die Stadt gehört. Was kommt sonst als nächstes: Eintritt in den Stadtpark? In Planten un Blomen? Das kostet ja auch alles Unterhalt.
Keine genauen Zahlen darüber, wer die Plaza besucht
Jetzt ist Zeit für Kreativität: Wie könnte ein Sponsoring aussehen? Wie könnte man sich clever den Urlauberansturm auf die Elphi zunutze machen? Dass die Elbphilharmonie übrigens nicht sagen kann, wie viele Menschen auf der Plaza aus Hamburg kommen und wie viele von außerhalb, ist ein eigenes Trauerspiel in Zeiten, in denen man in jeder Drogerie und jedem Elektromarkt nach seiner Postleitzahl gefragt wird.
Wir Hamburgerinnen und Hamburger sollten es uns nicht bieten lassen, auf dem eigenen Balkon Eintritt zahlen zu müssen!
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