Die Otto-Zentrale in Hamburg. © picture alliance / PublicAd

Hamburger Otto Group legt bei Umsatz und Gewinn kräftig zu

Stand: 30.05.2022 15:18 Uhr

Viele Unternehmen und Einzelhändler haben unter der Corona-Pandemie stark gelitten. Die Hamburger Otto Group allerdings legte im Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/2022 bei Umsatz und Gewinn kräftig zu.

Der weltweite Umsatz des Konzerns mit rund 43.000 Beschäftigten stieg 2021/2022 den Angaben zufolge um 12,9 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss kletterte um 842,3 Millionen auf 1,814 Milliarden Euro. "Das abgelaufene Geschäftsjahr ist eines der besten Geschäftsjahre in der Firmengeschichte der Otto-Gruppe", sagte Konzernchef Alexander Birken am Montag bei der Vorlage der Jahreszahlen in Hamburg.

Bei den Plattformen habe die Einzelgesellschaft Otto den Umsatz um 13,2 Prozent auf 5,12 Milliarden Euro erhöht. 11,5 Millionen Kundinnen und Kunden hätten dort in den vergangenen zwölf Monaten eingekauft, sagte Finanzvorstand Petra Scharner-Wolff. Ein größeres Wachstum legte das seit Juni vergangenen Jahres börsennotierte Fashion- und Technologieunternehmen About You hin. Dort stieg der Umsatz um 48,5 Prozent auf rund 1,73 Milliarden Euro. Ebenfalls deutlich zulegen konnten die Konzernunternehmen Bonprix, Crate and Barrel sowie die Wittgruppe. Dass die Mytoys-Gruppe im Vergleich zu den anderen Unternehmen den Umsatz nur um 1,2 Prozent auf 905 Millionen steigerte, erklärte Scharner-Wolff mit der extremen Nachfrage nach Spielzeug im ersten Corona-Jahr, die sich nun wieder normalisiert habe.

Steigende Rohstoff- und Energiepreise machen Konzern zu schaffen

Zu schaffen macht dem Otto-Konzern aber zunehmend, dass viele Waren nicht mehr pünktlich aus Asien geliefert werden, weil Schiffe zu spät sind und die Häfen verstopft. Außerdem steigen Rohstoff- und Energiepreise so stark wie lange nicht mehr. Nicht alles könne man an die Kundinnen und Kunden weiterreichen, so Birken.

Krieg in der Ukraine trübt Aussichten

Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Otto Group. © picture alliance / dpa Foto: Felix König
Otto-Chef Birken: Prognose wegen Ukraine-Krieg schwierig.

Für das laufende Geschäftsjahr ist die Otto Group vorsichtig mit einer Prognose, rechnet aber mit sinkenden Gewinnen. Vor allem wegen des russischen Einmarsches in der Ukraine. Die Folgen könne man erst in Umrissen erkennen, sagte der Otto-Chef. Ähnlich wie vor zwei Jahren zu Beginn der Corona-Pandemie müsse man deshalb auf Sicht fahren. Angesichts des Kriegs in der Ukraine wolle die Otto Group ihr Russland-Geschäft vollständig aufgeben. "Wir sind dabei, uns von allen Aktivitäten zu trennen", sagte Birken.

 

Weitere Informationen
Werner Otto in den 1950er-Jahren © NDR/doc.station GmbH/Otto-Group

Otto Versand: Vom Hamburger Schuhhändler zum Online-Konzern

Otto gehört weltweit zu den größten Versandhändlern - mittlerweile weitgehend im Online-Geschäft. Angefangen hat 1949 alles ganz klein. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 30.05.2022 | 15:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Einzelhandel

Coronavirus

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Der Geiselnehmer steigt mit seinem Kind auf dem Arm am Flughafen aus seinem Fahrzeug nahe einem Flugzeug. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg Foto: Jonas Walzberg

Geiselnahme am Hamburger Flughafen: 35-Jähriger vor Gericht

Der Mann hatte seine Tochter entführt und den Hamburger Flughafen für 18 Stunden lahmgelegt. Jetzt startet der Prozess. mehr