Hamburger Hafen-Deal mit China: HHLA begrüßt Kompromiss
Nach der Entscheidung zum Einstieg der chinesischen Reederei Cosco beim Container-Terminal Tollerort hat sich die Chefin des Terminalbetreibers Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) geäußert. Angela Titzrath begrüßte den Kompromiss und wies Kritik zurück.
Nur 24,9 Prozent statt wie ursprünglich geplant 35 Prozent darf Cosco am Terminal Tollerort erwerben - und darf auch keinen Einfluss auf das laufende Geschäft nehmen. HHLA-Vorstandschefin Titzrath sagte am Mittwoch, damit werde der Hafenbetreiber gestärkt. "Die Zusammenarbeit zwischen HHLA und Cosco schafft keine einseitigen Abhängigkeiten. Im Gegenteil: Sie stärkt die Lieferketten, weil wir sie steuern. Sie sichert Arbeitsplätze und fördert Wertschöpfung in Deutschland", betonte Titzrath.
Fortschritt und Sicherheit gebe es nur auf der Grundlage von Zusammenarbeit. Mit dem Conterainer-Terminal Tollerort werde die seit 40 Jahren bestehende Geschäftsbeziehung mit Cosco weiterentwickelt. Die HHLA bleibe ein eigenständiges, börsennotiertes Unternehmen mit Hamburg als wichtigstem Aktionär.
Geschäft soll bis Ende des Jahres unter Dach und Fach sein
Die Details der Entscheidung der Bundesregierung kenne die HHLA noch nicht, sagte Titzrath. Bis Ende dieses Jahres will sie nun aber das Geschäft mit Cosco unter Dach und Fach bringen.
Kritik der Opposition hält an
Unverändert Kritik gibt es von der Hamburger Opposition. Die CDU nannte das Genehmigungsverfahren intransparent, die AfD sprach von einer verantwortungslosen Klüngelei, durch die die Abhängigkeit von China zunehme. Die Linke lehnt Terminalbeteiligungen grundsätzlich ab. Handelskammer-Präses Norbert Aust bezeichnete den Kompromiss dagegen als ein wichtiges Signal, dass der Hamburger Hafen offen für ausländische Investitionen sei.
Bundeskabinett macht Weg frei
Das Bundeskabinett hatte zuvor trotz massiver Bedenken den Weg für eine Beteiligung von Cosco freigemacht. Statt der geplanten Beteiligung von 35 Prozent am Container-Terminals Tollerort der HHLA genehmigte die Bundesregierung nur einen Anteil der Chinesen von 24,9 Prozent. Zudem werden Sonderrechte untersagt. Damit will die Bundesregierung eine strategische Beteiligung der Chinesen verhindern und den Anteilserwerb auf eine reine Finanzbeteiligung reduzieren.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Hamburger Hafen
