Hamburg: Kühne will neue Oper - Verhaltene Reaktionen im Rathaus
Hamburg braucht ein neues Opernhaus - das jedenfalls findet Milliardär Klaus-Michael Kühne. Die Staatsoper am Gänsemarkt habe eine schlechte Akustik und keine Strahlkraft, sagte Kühne dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Im Senat und in der Bürgerschaft zeigt man sich reserviert.
Investor Kühne würde gerne eine neue Oper in Hamburg bauen lassen. "Der Erste Bürgermeister und der Kultursenator kennen die Idee von Herrn Kühne, ein neues Opernhaus zu bauen", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer. Die neue Oper solle nicht in der Innenstadt entstehen, sondern in der Hafencity, sagte Kühne dem "Spiegel".
Neue Oper: Für Hamburg kommt nur eine Schenkung infrage
Schweitzer machte deutlich, dass wohl nur eine Schenkung in Frage kommen könne - ähnlich wie bei der Oper in Kopenhagen. SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf meint: Es sei gut, wenn sich Menschen für die Stadt engagierten. Allerdings wisse auch Kühne, wie bedeutsam die Staatsoper mit ihrer langen Tradition am Gänsemarkt sei.
Hafencity für die Linke keine Option
Das sieht Dennis Thering, der Oppositionsführer von der CDU, ähnlich. Er findet aber auch, dass es keine Denkverbote geben solle. Komplett auf Distanz zu den Ideen geht Heike Sudmann von den Linken. Gehe die Oper in die Hafencity, verlöre die Innenstadt weiter an Attraktivität.
Staatsoper hält Neubau für starkes Signal
Große Zustimmung kommt aus der Staatsoper selbst: Intendant Georges Delnon hält einen Neubau für ein starkes Signal und wichtiges Statement für die Hochkultur. Wenn es ein Geschenk an die Stadt wäre, müsste man es unbedingt diskutieren, so Delnon zu NDR 90,3.
Gemeinsam mit dem österreichischen Investor René Benko arbeitet Kühne derzeit ein Finanzierungskonzept aus - etwa 300 bis 400 Millionen Euro soll der Neubau nach ihrer Kalkulation kosten.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Oper
