Eine Liegewiese an der Hamburger Dove-Elbe ist abgesperrt.

Giftstoffe am Tatenberger Deich: Liegewiese gesperrt

Stand: 09.05.2022 13:35 Uhr

Auch wenn das Wetter dazu einlädt: Sonnenbaden ist ab sofort am Tatenberger Deich nicht mehr möglich. Die Hamburger Umweltbehörde sperrt das Gelände wegen der Giftstoffe im Boden. Sie waren schon vor einigen Jahren dort festgestellt worden.

Das zwei Hektar große Gelände an der Dove Elbe ist Teil des Altspülfelds Tatenberger Deich. Von 1968 bis 1971 wurde hier Schlick aus Bille und Alster abgelagert. Bohrungen im Sommer 2021 brachten es dann ans Licht: Das Spülgut der Liegewiese ist mit Schwermetallen, Arsen und krebserregendem Benzo(a)pyren belastet. Je tiefer, desto stärker.

Gafährlicher Boden könnte an die Oberfläche gelangen

"Zunächst keine Gefahr auf der Liegewiese“, hieß es damals aus der Umweltbehörde. Aber man dürfe die "Grabeaktivitäten von Bodenlebewesen" nicht unterschätzen, heißt es jetzt. Regenwürmer, Maulwürfe und andere Tiere könnten die belastete Erde nach oben schaufeln. Direkter Kontakt mit den Schadstoffen soll vermieden werden.

Erneuerung kostet mehr als zwei Millionen Euro

Deshalb reiche es auch nicht aus, einfach neue Erde obendrauf zu schütten, meint David Kappenberg, Sprecher der Umweltbehörde. Der ganze Boden müsse erneuert werden. Die Kosten werden auf 2,3 Millionen Euro geschätzt. Das teuerste daran ist die Entsorgung des belasteten Bodens.

Jetzt flattert am Tatenberger Deich ein Absperrband, die Behörde will so schnell wie möglich einen Bauzaun errichten.

Weitere Informationen
Blick auf die Reitbrooker Mühle, davor die Dove Elbe © picture alliance Foto: Christian Ohde

Dove Elbe: Hamburgs idyllischer Fluss mit Wasserpark

Die Dove Elbe schlängelt sich in den Vierlanden durch Wiesen und Felder. Ein ideales Ziel für Wassersportler und zum Baden. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 09.05.2022 | 16:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Das Containerschiff "Ane Maersk" wird in den Hamburger Hafen geschleppt. © Axel Heimken/dpa

Methanol-betriebener Frachter "Ane Maersk" erstmals in Hamburg

Das Containerschiff kann rund 16.000 Boxen transportieren und soll deutlich weniger CO2 ausstoßen als herkömmliche Frachter. mehr