Equal Pay Day: 21 Prozent weniger Lohn für Frauen in Hamburg
In Hamburg haben Frauen auch im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient als Männer - knapp sechs Euro pro Stunde. Das geht aus neuesten Zahlen des Statistikamts Nord von Montag hervor.
Demnach verdienten Frauen in Hamburg im vergangenen Jahr durchschnittlich 21,44 Euro brutto pro Stunde, ihre männlichen Kollegen hingegen 27,12 Euro - also knapp 6 Euro brutto mehr pro Stunde. Seit 2020 hat sich beim Verdienstunterschied, dem "Gender Pay Gap" in Hamburg nichts geändert, er ist mit 21 Prozent auch noch höher als der Bundesdurchschnitt.
Deutschland im europäischen Vergleich weit hinten
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit auf Platz 24 von 28. Die Gründe für den Einkommensunterschied liegen auf der Hand: Frauen übernehmen größtenteils die Familienarbeit. Sie sind auch häufiger in Teilzeit, in Minijobs oder in schlecht bezahlten Berufen beschäftigt. Außerdem haben sie seltener Führungspositionen inne.
Digitalisierung als Chance für Frauen?
Die Digitalisierung könne für die gleichwertige Bezahlung von Männern und Frauen eine Chance sein, sagte Klaus Wicher, Hamburger Vorsitzender des Sozialverbands: "In den digitalen Branchen sind andere Qualitäten gefragt als beispielsweise bloße Körperkraft." Es gebe kein einziges Argument, das belege, dass Frauen in digitalisierten Berufen qualitativ schlechter arbeiteten, so Wicher weiter.
Frauenverbände fordern Gleichheit
Auf die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern macht jährlich am 7. März der sogenannte Equal Pay Day aufmerksam, an dem zahlreiche Frauenverbände in Deutschland seit Jahren unter anderem fordern, soziale Berufe besser zu bezahlen und das Ehegattensplitting abzuschaffen.
