Corona-Krise: Rettungsschirm für Hamburger Verkehrsverbund
Der Senat stopft jetzt das Finanzloch beim Hamburger Verkehrsverbund (HVV). Wegen der Corona-Verluste stellt er 65 Millionen Euro zur Verfügung - etwa die doppelte Summe soll der Bund zuschießen.
Jüngsten Schätzungen zufolge verliert der HVV durch die Corona-Krise 191 Millionen Euro an Fahrgeld-Einnahmen. Bisher war von 250 Millionen Euro die Rede - das bezog sich aber auf das gesamte HVV-Gebiet, das bis nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen reicht. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) erklärte, Hamburg lasse seine Verkehrsunternehmen nicht im Regen stehen. Ein entsprechender Rettungsschirm in Höhe von 65 Millionen Euro sei vom Senat auf den Weg gebracht worden. Die restliche Summe in Höhe von 126 Millionen Euro soll mit sogenannten Regionalisierungsmitteln des Bundes abgedeckt werden.
Angebot soll nicht ausgedünnt werden
Mit dem Rettungsschirm stärke man "sehr bewusst dem ÖPNV den Rücken", sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Zugleich werde die Mobilität der Hamburger sichergestellt. Das Angebot mit Bussen, Bahnen und Fähren in Hamburg soll auch während des Teil-Lockdowns nahezu uneingeschränkt weiterlaufen. Lediglich die U-Bahn-Linie 3 soll am Wochenende nachts seltener fahren.
Die Zahl der Fahrgäste im HVV nimmt derzeit weiter ab, auf etwa Zwei-Drittel der Vor-Coronazeit. Anders als im Frühjahr sind Schulen und Kitas jetzt offen. Damit begründet der Senat, dass der HVV diesmal keine Abo-Pause anbietet. Wer nicht mehr regelmäßig mit dem HVV fahren will, müsste also seine Monatskarte zurückgeben.
