Corona: "Hamburg näht" - Schutzmasken für soziale Einrichtungen
Die erste eigene Maske für Tino hat eine Mitarbeiterin des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Hamburg vorbeigebracht. Tino wohnt seit einem Jahr im Bodelschwingh-Haus in Barmbek-Süd, zusammen mit mehr als 40 alleinstehenden wohnungslosen Männern. "Es ist gut, dass uns die Masken kostenlos zur Verfügung gestellt werden, denn die meisten hier leben von Arbeitslosengeld", sagt Tino. So könne er weiter den öffentlichen Nahverkehr nutzen und "am Alltagsleben teilnehmen".
Dutzende Näherinnen helfen ehrenamtlich
Jede der übergebenen Masken hat ihren Ursprung bei einer ehrenamtlichen Näherin. Das Projekt heißt "Hamburg näht". Der ASB liefert den Stoff und holt die fertigen Masken auch wieder ab. 20 Minuten braucht Celine Michalk aus Schnelsen für eine Maske, bis zu 100 schafft sie pro Woche. Michalk sagt: "Ich weiß, dass sich viele Leute die Masken nicht leisten können. Ich habe Zeit und ich mache das gerne."
Der ASB sammelt die Masken in ganz Hamburg ein und verteilt sie dann in sozialen Einrichtungen. Zurzeit engagieren sich 45 Näherinnen in ganz Hamburg, jeden Tag werden es mehr.
Reinigung bei Greenpeace
Bevor der ASB die Masken zu den sozialen Einrichtungen bringt, müssen sie gereinigt werden. Das übernimmt Greenpeace in einem Lager in Wilhelmsburg: Dort werden die Masken später verpackt und vorher unter anderem fünf bis zehn Minuten lang ausgekocht. Wichtig dabei: das Material. Denn das Kochen halten nicht alle Textilien aus. "Am besten Baumwolle nehmen, hundertprozentige Baumwolle", rät Viola Wohlgemuth, Textilexpertin von Greenpeace. Die könne man auskochen. Der ASB will Hunderte weitere Masken in den kommenden Wochen verteilen.
