Corona-Fälle: Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 6" bricht Reise ab
Das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 6" der Hamburger Reederei Tui Cruises bricht seine Reise in Dubai ab. Hintergrund sind Corona-Fälle an Bord.
Die Fälle seien im Laufe der Reise festgestellt worden, teilte das Unternehmen in der Nacht zum Montag mit. "Als reine Vorsichtsmaßnahme und zum Schutz von Gästen und Besatzung hat sich Tui Cruises jetzt zu dieser kurzen Pause entschlossen", hieß es in einer Erklärung.
Reederei organisiert Rückflüge
Den Angaben der Reederei zufolge wäre die Reise für den Großteil der rund 2.000 Passagiere ohnehin am Montag planmäßig zu Ende gegangen. Die unfreiwillige Pause treffe demnach sowohl diejenigen, die eine Anschlusskreuzfahrt gebucht hatten, als auch die Gäste, die in Dubai an Bord gehen wollten. Für alle Gäste, die ihre Reise hätten fortsetzen wollen, organisiert Tui Cruises den Angaben zufolge aktuell Rückflüge. Wie eine Sprecherin des Unternehmens erklärte, betrifft die Absage zunächst nur die aktuelle Kreuzfahrt, die bis zum 10. Januar hätte dauern sollen.
An Bord gilt 2G-Modell
Wie es weiter hieß, gilt auf der "Mein Schiff 6" aktuell ein erweitertes 2G-Modell. Das bedeutet, sowohl alle Gäste ab zwölf Jahren und die 800-köpfige Besatzung sind vollständig geimpft. Darüber hinaus werden die Gäste vor und während der Reise den Angaben zufolge getestet.
Zwangspause für "AIDAnova" in Lissabon
Am Sonntag hatte bereits das Kreuzfahrtschiff "AIDAnova" der Reederei Aida Cruises aus Rostock seine Reise wegen Corona-Fällen in Lissabon frühzeitig beendet. Die "AIDANova" war von Hamburg aus Richtung Kanaren gestartet, durfte aber von Lissabon aus nicht weiter fahren. Für die mehreren Tage der Zwangspause in Portugal sollen die Gäste angeblich die Hälfte des Reisepreises zurückbekommen, für die komplett gestrichene Restreise den vollen Preis.
Branchenverband Clia: Kreuzfahrten sicher
Trotz der aktuellen Corona-Fälle an Bord hält der Branchenverband Clia Deutschland Kreuzfahrten für sicher. Die wenigen Fälle müsse man in Relation zu den vielen Tausend Passagieren setzen, die auf Schiffen unterwegs sind, sagte Clia-Chef Helge Grammersdorf in Hamburg. Zumal es sich bei den aktuellen Fällen nach seiner Kenntnis ausschließlich um asymptomatische oder sehr milde Verläufe handele. Weltweit gebe es rund 360 Kreuzfahrtschiffe, so Grammerstorf. Er geht davon aus, dass derzeit rund 70 Prozent davon unterwegs sind.
