Alte Bahnstrecke zwischen Bergedorf und Geesthacht nutzen?
Hamburg und Schleswig-Holstein wollen eine tote Bahnstrecke wieder beleben. Zwischen Hamburg-Bergedorf und Geesthacht könnte ein altes Gleis für Personenzüge genutzt werden. Das wurde am Freitagabend bei einer gemeinsamen digitalen Ausschuss-Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft und des Landtags in Kiel besprochen.
Seit 1953 fahren keine Personenzüge mehr zwischen Bergedorf und Geesthacht - nur einige Güterzüge, auch mit Castorbehältern zum Atomkraftwerk Krümmel. Seit Jahren schlägt Hamburgs CDU vor, die 14 Kilometer lange Gleisstrecke wieder fit zu machen. Im gemeinsamen Ausschuss von Hamburg und Schleswig-Holstein forderten die Abgeordneten die Landesregierungen auf, dafür Geld aufzutreiben.
Bund soll Großteil der Kosten übernehmen
Vor Jahren wurden die Kosten auf mindestens 75 Millionen Euro geschätzt, plus jährlich 20 Millionen für den Betrieb. Der Bund soll bis zu 90 % übernehmen, was aber nicht sicher ist. Für Schleswig-Holstein blieben bis zu 17 Millionen. "Die haben wir derzeit nicht", schränkte ein Kieler Referatsleiter ein.
Fahrzeit verkürzt sich auf 20 Minuten
Die Strecke Bergedorf-Geesthacht habe es nur ans Ende des neuen Nahverkehrsplans geschafft. Hamburgs SPD-Verkehrsexperte Ole Torben Buschhüter reagierte enttäuscht: "Etwas mehr Mut bitte!" rief er nach Kiel. Der einstimmige Beschluss der Abgeordneten soll nun Druck machen. Ein Zug könnte die Strecke in 20 Minuten schaffen, doppelt so schnell wie der Bus.
