Sir Paul McCartney wird 80: Danke und Happy Birthday, Paul!
Paul McCartney ist 80 Jahre geworden. Er hat 1.000 Songs geschrieben und ist nicht nur als Teil der Beatles einer der wichtigsten Musiker und Komponisten unserer Zeit. Eine Würdigung zum Geburtstag.
Der Musiker hat sich auf Social Media für die zahlreichen Glückwünsche aus aller Welt bedankt: "Vielen Dank für die lieben Grüße und Glückwünsche zum Geburtstag. Paul".
Paul McCartney: Royal der Musik und bodenständiger Junge aus Liverpool
Es gibt ein Foto von Paul McCartney mit Queen Elizabeth II., erst einige Jahre alt. Sie freut sich offensichtlich, ihn zu sehen. Er biegt sich nach hinten und lacht über einen Scherz. In dem Buch über seine Lieder, "Lyrics", erzählt er von den vielen Begegnungen mit der englischen Königin.
Schon vor beinahe 60 Jahren waren die Beatles bei ihr zum Tee im Buckingham Palast. Man könnte denken, Paul McCartney ist genau das: ein Royal der Musik - wäre er nicht ein so bodenständiger Junge aus Liverpool.
Paul McCartney lächelt sich durch die Welt
Wer hat nicht seine Melodien mitgesungen, gesummt, sich forttragen, mitreißen lassen? Wer hat nicht seinen eigenen Kummer in "Yesterday" gefühlt oder sich von "Hey Jude" trösten lassen? Die Stimme ist jetzt ein bisschen heiserer, das Gesicht faltiger, die Haare grau. Die Musik ist unsterblich. Paul McCartney lächelt sich durch die Welt.
Erst vor einigen Jahren war er Gast in einer traditionsreichen BBC-Radiosendung "Mastertapes". Unter den Zuschauern: James Bay, Noel Gallagher, Paul Weller, mindestens drei Generationen britischer Popmusik. Wie Paul es mit neuen Liedern im Konzert halte, wurde er gefragt. Die Antwort: "Ich mische sie hinein, aber wenn wir einen Beatles-Klassiker spielen, dann blitzen die Handykameras, als ob die Sterne leuchten. Und bei einem neuen Lied ist dann dunkle Nacht. Aber ich verstehe das", rief er in das Gelächter des Publikums.
John Lennon und George Harrison in jedem Konzert gefeiert
Längst steht wieder die Musik im Vordergrund, nicht sein Privatleben. Die schmutzige Scheidung vor einigen Jahren oder der alte Streit mit Yoko Ono, John Lennons Witwe. Paul McCartney ist darüber hinweg. Er kämpft nicht mehr um seinen Platz neben dem toten Helden John Lennon.
In jedem Konzert feiert er seinen Freund. Ebenso George Harrison. Und singt für sie, wie für seine verstorbene erste Frau Linda. So sind die Konzerte beides: traurig, weil er in solchen Momenten ein wenig verlassen wirkt. Und zauberhaft, weil er ihre gemeinsame Musik am Leben erhält. Auch gerade wieder auf der aktuellen Tournee.
Ältester Headliner beim Glastonbury Festival
In diesem Jahr ist Paul McCartney wieder der Headliner in Glastonbury, als ältester Künstler überhaupt. Er ist sein eigener Zeitzeuge. Ein Fernsehmoderator fragte ihn unlängst, ob es ihm etwas ausmache, ständig auf die Beatles angesprochen zu werden. Nein, seine Antwort. Er rede gern darüber. Aber er könne dabei auch ziemlich langweilig werden.
Ein Komiker forderte vor einigen Jahren, die Sängerin Kate Bush solle am besten verstaatlicht werden, weil sie so wertvoll sei. Paul McCartney ist längst ein nationaler Schatz, ach was, ein internationaler.
Statt Handy-Fotos lieber ein bisschen quatschen
Sein Lebensweg aus dem Nachkriegs-Liverpool, aus dem Arbeiterviertel zum Popmusik-Adel, hat etwas Märchenhaftes. Der unfassbare Erfolg der Beatles. Paul der Geschäftsmann, der Superstar. Der seine Kinder aber auf öffentliche Schulen schickte und immer noch einfach mit der U-Bahn fährt. Der Handy-Fotos mit Fans nicht leiden kann, aber immer zu ihnen sagt: "Hey, wir können ein bisschen quatschen".
Der stolze Vater und achtfache Opa. Der ewig nette Sir Paul. Sein Gespür für Melodien. Sein vielfältiges Interesse an Musik: Rock 'n' Roll, Balladen, Hardrock, Soul, Country. Chorwerke, Filmsongs, Zusammenarbeiten mit Rihanna, Kanye West, Michael Jackson, Elvis Costello.
Paul McCartneys legendärer Auftritt bei "Carpool Karaoke"
Welches sein liebstes "Carpool Karaoke" gewesen sei, wurde der britische Host James Corden gefragt, der mit vielen Superstars für kleine TV-Filme herumfährt, erzählt und mit ihnen singt. Das mit Paul McCartney, antwortete der, ohne zu überlegen. Denn Corden musste, sie hörten in der Folge gerade "Let it be" im Autoradio und sangen dazu, plötzlich weinen, weil ihn der Moment so überwältigte. Ein Lied, das ihm einst sein verstorbener Großvater als das beste Lied der Welt vorgespielt hatte.
Ich wünschte, er wäre hier, schluchzte Corden in der Szene. Und der schmale, gealterte Paul McCartney sagte: Er ist es. Das ist das Wunder der Musik, oder? Das ist es. Menschen, denen Paul McCartney begegnet, wollen ihm oft die Hand schütteln und sich bedanken für die Musik. Was sagt er dann? "War mir ein Vergnügen". Und uns erst.
Danke, Paul! Und alles Gute.
Dokumentarfilm "Paul McCartney - Eine Beatles-Legende" in ARD Mediathek
Der Dokumentarfilm "Paul McCartney - Eine Beatles-Legende" auf Arte beleuchtet seine frühen Jahre in Liverpool und Hamburg, die Zeit nach der Trennung und seine Solo-Karriere. Der Film von Judith Voelker ist bereits in der ARD Mediathek verfügbar - bis November 2025.
