Nena beim Lüneburger Kultursommer: Gut gelaunt und publikumsnah
Zum dritten Mal findet der Lüneburger Kultursommer ganz in der Nähe der Lüneburger Altstadt auf den Sülzwiesen statt. Zum Auftakt ist Nena aufgetreten.
Die Fans sind belohnt worden. Sie haben eine gut gelaunte Nena erlebt, die den Auftritt in Lüneburg sichtlich genossen hat. Die Sängerin hat sich publikumsnah gegeben. Für zwei Songs verlässt sie die Bühne, um mitten unter ihren Fans zu singen. Für viele ein Highlight des Abends.
Zuletzt hatte Nena mit ihren Äußerungen zur Corona-Pandemie und zu Hygiene-Regeln für Irritation gesorgt. Beim Konzert in Lüneburg spielt all das keine Rolle mehr. Die Fans sind einfach nur begeistert.
Hohe Auflagen, zusätzliche Kosten: Kultursommer vor dem Aus?
Es ist das erste von insgesamt acht Konzerten im Rahmen des diesjährigen Kultursommers. Veranstalter Klaus Hoppe von der Campus Management GmbH freut sich auf die Stars, die noch kommen werden: "Wir haben ein Superprogramm, die Highlights sind natürlich Nena, Crow, Helge Schneider und Silbermond." Außerdem kommen noch Gentelman, Culcha Candela, Lina und Lea.
Es war nicht leicht, diesen dritten Kultursommer auf die Beine zu stellen, sagt Hoppe. Denn im Vorfeld hatten sich Anwohner über Lärm beschwert: "Wir hatten einen langen Diskurs mit der Stadt und haben sehr viele Auflagen bekommen: sehr viele zusätzliche Kosten für ein Lärmschutzgutachten, für tägliche Messungen bei jeder Veranstaltung. Diese Rahmenbedingungen wirken eher so, als wenn man uns eigentlich nicht will. Wir müssen viel mehr Geld ausgeben, als wir eigentlich wollen. So kann man den Kultursommer hier nicht weiter machen."
Lösungen für Weiterführung des Kultursommers gesucht
Ist das also die letzte Gelegenheit, Stars hautnah im Lüneburger Zentrum zu sehen? Klaus Hoppe wünscht sich auf jeden Fall mehr Unterstützung: "In anderen Städten gibt es auch wirtschaftliche Unterstützung. Wir haben hier mit dem Campus Lüneburg e.V., der der Veranstalter ist, im ersten Jahr einen sechsstelligen Betrag verloren, im zweiten Jahr auch noch hunderttausend. In diesem Jahr wird es noch mehr und das trägt alles ein gemeinnütziger Verein. Dabei tun wir etwas für die Stadt. Wir tun etwas für das Marketing der Stadt. Selbst vom Bodensee kommen die Menschen hierher, das sehen wir über den Ticket-Vorverkauf. Wir haben mindestens 500 Übernachtungen nach Lüneburg geholt. Das ganze ist für Lüneburg, was Kultur angeht, ein kleiner Leuchtturm und wir wünschen uns, dass es ein Miteinander gibt in der Stadt und dass wir gemeinsam überlegen: Wie können wir das in Lüneburg halten."
Ganz aufgeben will Hoppe noch nicht. Denn als in den Zeitungen stand, dass es in Zukunft keinen Kultursommer in Lüneburg mehr geben soll, da gab es sehr viel Zuspruch für das Festival. Auch ganz viele Anwohner hätten sich gemeldet und freundliche Mails geschrieben, dass der Kultursommer bleiben muss. Das hat Mut gemacht, sagt Hoppe, "so dass wir jetzt erstmal abwarten wollen. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, mit der Stadt und den Bürgern gemeinsam den Kultursommer in Lüneburg zu halten." Die Besucher des Auftaktkonzertes wären auf jeden Fall dafür.