Foyerkonzert

Foyerkonzert mit dem Kuss Quartett und Tomoko Akasaka

Sonntag, 07. April 2024, 18:00 bis 19:00 Uhr

Das Kuss Quartett und Tomoko Akaska bei den Proben für das Foyerkonzert im Celler Schloss. © NDR Foto: Nicole Spietczack
Das Kuss Quartett und Tomoko Akaska bei den Proben für das Foyerkonzert im Celler Schloss. © NDR Foto: Nicole Spietczack
Das Kuss Quartett und Tomoko Akaska bei den Proben für das Foyerkonzert im Celler Schloss.

Vergeblich hatte Wolfgang Amadeus Mozart dereinst versucht, seine frisch komponierten Streichquintette zu verkaufen. Warum es nichts wurde? Weil sie schlicht für zu schwer zu spielen gehalten wurden. So etwas wollte niemand verlegen. Mit der Zeit jedoch fand sich ein Verleger - im Jahr 1793. Mozart war da schon zwei Jahre tot.

Quicklebendiges Musizieren

Quicklebendig spielten das Kuss Quartett mit der Japanerin Tomoko Akasaka als zusätzliche Bratschistin Ausschnitte aus gleich drei Streichquintetten Mozarts: einem frühen und zwei späten. Sein Quintett KV 614 ist das letzte komplette Kammermusikwerk Mozarts. Mozart hatte kein Jahr mehr zu leben, seine Musik jedoch sprüht nur so vor Lebendigkeit, kompositorischer Raffinesse und Einfallsreichtum. Der Schlusssatz aus diesem Quintett bildete auch das Finale des NDR Kultur Foyerkonzertes on tour in Celle, bei dem die fünf Musikerinnen und Musiker nicht nur auf ihren Instrumenten, sondern auch im Gespräch glänzten. Mit Hintergründigem zur Musik Mozarts und allerlei Anekdoten aus dem Quartett- und Quintett-Alltag.

Klassik und neueste Musik

Neben den klassischen Klängen faszinierte das Kuss Quartett auch mit aktueller und aktuellster Musik. So hätte man bei der schier endlos traurigen Komposition "Ruinen" der ukrainischen Komponistin Anna Leonova, komponiert 2023 für das Kuss Quartett, die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können. Mitreißend und wild dagegen das Stück "Krise" aus dem Jahr 2021 von Birke Bertelsmeier, ebenfalls für das Kuss Quartett geschrieben, das sich seit Jahrzehnten auch immer wieder neuester Musik widmet und sich auch an ungewöhnliche Konzertformate heran wagt, wie nur wenige andere Ensembles.

Ausflug nach Osteuropa in Musik und Gespräch

Ergänzt wurde das Programm durch einfühlsame und mitreißende Kompositionen aus Georgien und Armenien, kenntnisreich und interessant erläutert durch den armenischen Cellisten des Kuss Quartetts, Mikayel Hakhnazaryan. Ob Hakhnazaryan, Jana Kuss, Oliver Wille, William Coleman oder Tomoko Akasaka: Ihnen allen lauschte das Publikum im proppevollen Rittersaal des Residenzmuseums im Schloss Celle in gespannter Konzentration. Und trotz aller ernster Themen kam in den Gesprächen mit Redakteur und Moderator Ludwig Hartmann auch der Humor nicht zu kurz.

 

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