Vielseitiges Programm beim Elbphilharmonie Sommer
Die Elbphilharmonie startet die neue Spielzeit mit einem Festival. Auftreten werden etwa die Jazz-Legende Kenny Barron, das Cleveland Symphony und das Ukrainian Freedom Orchestra sowie Joy Denalane.
Die Hamburger Staatsoper hat zu, das Schauspielhaus auch. Ebenso das Thalia Theater. Nur die Elbphilharmonie hat auf. Und wie! Das Kenny Barron Quartett eröffnet das Sommerfestival. Kenny Barron ist in der Jazzwelt eine Legende, hat mit Stan Getz und Dizzy Gillespie zusammengespielt. Das ist so, als wenn da ein Dirigent auftreten würde, der mit Mozart und Beethoven gejammed hat.
Gerade weil noch nicht alles wieder aufhat, ist es etwas Besonderes, dass die Elbphilharmonie auch in diesem Jahr wieder ein Sonderprogramm auf die Beine gestellt hat, sagt Martin Andris von der Elbphilharmonie. "Wir spüren nämlich schon, dass die Menschen auch im Sommer Lust auf Konzerte haben. Und natürlich ist das auch für Touristinnen und Touristen schön", so Andris. "Man kennt das ja zum Teil aus dem Urlaub. Man ist in Metropolen, will auch die großen Säle kennenlernen und kann nicht aus dem Vollen schöpfen, weil nur ein reduziertes Programm angeboten wird."
Programm mit großen Künstlern in der Elbphilharmonie
Gleich zweimal treten das Cleveland Symphony Orchestra und das aus Pittsburgh in den kommenden Wochen auf. Das aus Philadelphia spielt einmal. "Das ist natürlich ein großes Geschenk, nachdem wegen der Covid-Beschränkungen internationale Tourneen zwei Jahre praktisch zum Erliegen gebracht wurden", kommentiert Andris.
Auch das Ukrainian Freedom Orchestra ist zu Gast - darunter Musikerinnen und Musiker, die nach Kriegsbeginn aus ihrer Heimat flüchten mussten. Aus Deutschland kommen soulige Töne mit Joy Denalane, und das Finnish Baroque Orchestra spielt Händels berühmte Wassermusik.
Stummfilm von Murnau wird live vertont, Nagano dirigiert Brahms
Die Elbphilharmonie wird auch zum Kino. Stummfilme, darunter einer von Friedrich Wilhelm Murnau, werden live vertont. Und vom "Hamburger Jung" Johannes Brahms gibt es das Requiem, gespielt von den Philharmonikern, dirigiert von Kent Nagano.
Für die meisten Veranstaltungen gibt es noch Karten. Das Programm ist abwechslungsreich und vor allem eingängig, auch für Klassikmuffel ist was dabei.
Martin Andris hat noch einen persönlichen Tipp: "Jason Moran am 21. August. Er gehört zu den zeitgenössischen Jazzpianisten, die am meisten Spaß machen, weil er so frei und stilistisch offen ist." Fazit: Die Elbphilharmonie klingt auch im Sommer richtig gut.