Opernsängers stehen auf einer Bühne - im Hintergrund ein großer Elefant. © Semmel Concerts/Landscape
Opernsängers stehen auf einer Bühne - im Hintergrund ein großer Elefant. © Semmel Concerts/Landscape
Opernsängers stehen auf einer Bühne - im Hintergrund ein großer Elefant. © Semmel Concerts/Landscape
AUDIO: "Aida" in Hamburg: Sklaven-Casting auf St. Pauli (2 Min)

"Aida" in Hamburg: Sklaven-Casting auf St. Pauli

Stand: 17.11.2023 06:00 Uhr

Am 2. Februar 2024 feiert das Arena-Opern-Spektakel "Aida" von Giuseppe Verdi in Hamburg Premiere. Für die Darstellung der Gefangenen werden Statisten gesucht. Jetzt war das Casting.

von Paul Dohna

Einmal Sklave sein - zumindest als Statist in einer XXL-Opern-Produktion. Rund 330 Leute wollen sich für die Opernshow "Aida" im Februar in der Barclays Arena freiwillig in Ketten legen lassen. Der Andrang beim Casting am Stintfang auf St. Pauli ist riesig. Das Problem: Es werden eigentlich nur 32 Sklaven gebraucht. "Der Heerführer Radamès hat im Krieg gesiegt. Jetzt hat er 32 Gefangene nach Ägypten als Geschenk für den Pharao mitgenommen", erklärt der Produzent Jasper Barentrecht die Szene, in die die Statisten auf die Bühne treten.

Explizit Laienschauspieler gesucht

Auch wenn klar ist, dass die wenigsten am Ende dabei sein werden, ist die Stimmung beim Casting gut. Schon beim Warm-up, wo mit Hüpfen und kreisenden Armen begonnen wird. Die Sklavenmischung ist bunt: Von 18 bis 80.

Viele Menschen umringen einen Mann - eine Frau gibt Anweisungen. © Paul Dohna
Regisseurin Rian von Holland weist die Statisten in ihre Rolle ein.

Das Regieteam Rian von Holland und Jasper Barentrecht erklärt die Handlung der Szene und gibt Regieanweisungen. Es soll langsam und vor allem leidend gegangen werden. Ganz so als wären die Statisten Sklaven mit Fußketten. "Was wir sehen wollen, das ist, dass sie wirklich etwas versuchen zu fühlen", sagt Regisseurin Rian von Holland. "Wir suchen explizit keine Schauspieler, die eine Ausbildung haben, sondern Leute, die Lust haben mal auf der Bühne zu stehen und ein natürliches Schauspieltalent mitbringen."

Der Sprung ins kalte Wasser

Für die meisten Neu-Sklaven ist es wirklich ein Sprung ins kalte Wasser. Mit ernstem, erschüttertem Blick schreiten sie zur Musik durch den Saal und versuchen, in der Rolle zu bleiben. Nur ab und an wird gekichert.

Für das Regieteam wird das keine leichte Entscheidung aus über 300 Kandidaten sich für 32 zu entscheiden. "Wir wollen einen guten Mix machen", schildert Rian von Holland. In zwei Wochen erfahren die Teilnehmenden, ob sie dabei sind.

Am 2. Februar feiert die Show in Hamburg Premiere. Danach zieht das Opernspektakel "Aida" weiter nach Stuttgart.

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Viele Menschen umringen einen Mann. © Paul Dohna

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kulturjournal | 16.11.2023 | 19:00 Uhr

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Oper

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