Smartphone mit der Aufschrift "Krisenmodus" © picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte

"Krisenmodus" ist Wort des Jahres 2023

Stand: 08.12.2023 11:31 Uhr

"Krisenmodus" ist das Wort des Jahres 2023. Krisen habe es immer schon gegeben, allerdings nicht in dem Ausmaß dieses Jahres, begründete die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden ihre Wahl.

"Wir sind umzingelt von Krisen", zitierte die Gesellschaft für deutsche Sprache einen Satz des Vizekanzlers Robert Habeck. Noch nicht bewältigte Krisen wie Klimawandel, der Russland-Ukraine-Krieg oder die Energiekrise würden von neuen Krisen eingeholt. "Nahostkrieg, Inflation und Schuldenkrise kamen nun hinzu und auch die Bildungskrise spitzte sich zu“, heißt es weiter in der Begründung der Jury. Der Ausnahmezustand sei zum Dauerzustand geworden. Auf den zweiten Platz wählte die Jury "Antisemitismus", gefolgt von "leseunfähig".

"Wort des Jahres" soll Beitrag zur Zeitgeschichte sein

Die Gesellschaft für deutsche Sprache kürt seit 1977 Wörter und Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Bestimmend für die Auswahl ist nach Angaben der Gesellschaft für deutsche Sprache deren Popularität und Signifikanz, nicht die Häufigkeit der Nutzung. Die Liste solle "den sprachlichen Nerv des Jahres treffen" und sei ein Beitrag zur Zeitgeschichte.

Bisherige "Wörter des Jahres"

2022: Zeitenwende
2021: Wellenbrecher
2020: Corona-Pandemie
2019: Respektrente
2018: Heißzeit
2017: Jamaika-Aus
2016: postfaktisch
2015: Flüchtlinge
2014: Lichtgrenze
2013: GroKo

Weitere Informationen
Das Wirt "goofy" steht auf dem Display eines Handys © dpa-Bildfunk Foto: Carla Benkö

Das Jugendwort 2023 steht fest: Es ist "goofy"

Der Langenscheidt Verlag hat das Jugendwort des Jahres bekannt gegeben. Es erhielt im Onlinevoting unter Jugendlichen rund 39 Prozent der Stimmen. mehr

Eine Hand hält das Wörterbuch von Renate Herrmann-Winter vor eine Internetseite: Das für Mecklenburg-Vorpommern maßgebliche Wörterbuch für Plattdeutsch ist ab nun online verfügbar. © NDR Foto: Thomas Naedler

"Fräden" ist das Plattdeutsche Wort des Jahres 2023

"Fräden" bedeutet "Frieden". Den Organisatoren des Wettbewerbs zufolge war die Jury sich bei der Auswahl noch nie so einig wie in diesem Jahr. mehr

"Klimaterroristen" ist das Unwort des Jahres 2023 © dpa bildfunk Foto: Sebastian Gollnow

"Klimaterroristen" lautet das Unwort des Jahres 2022

Aktivistinnen und Aktivisten würden so mit Terroristen "gleichgesetzt und dadurch kriminalisiert", kritisierte die Jury. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | 08.12.2023 | 11:40 Uhr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mann und Frau sitzen am Tisch und trinken Tee. © NDR Foto: Christian Spielmann

Tee mit Warum - Die Philosophie und wir

Bei einem Becher Tee philosophieren unsere Hosts über die großen Fragen. Denise M‘ Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit Philosophen und Menschen aus dem Alltag. mehr

Mehr Kultur

Der Hamburger Regisseur Matthias Glasner erhält für sein Drama "Sterben" den Deutschen Filmpreis. © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Deutscher Filmpreis: Goldene Lola für Matthias Glasners Drama "Sterben"

Der sehr persönliche Film des Hamburger Regisseurs war mit vier Auszeichnungen der große Gewinner des Abends. Bewegend: die Rede der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer. mehr