An einem Tag rund um die Welt im Gebet verbunden
Alle Jahre wieder ist am ersten Freitag im März Weltgebetstag. Der Weltgebetstag ist eine internationale christliche Frauenbewegung, die zurückgeht auf das späte 19. Jahrhundert.
Damals veranstalteten Frauen in den USA und Kanada regelmäßig einen konfessionsübergreifenden Tag des Gebets. 1927 ging die Einladung dann zum ersten Mal in die ganze Welt, und heute wird der Weltgebetstag in mehr als 150 Ländern gefeiert. Das habe ich von der Hamburger Pastorin Uta Gerstner erfahren. Sie engagiert sich in Hamburg für den Weltgebetstag: "Das hat sich als Idee immer weiter ausgebreitet, weil die Grundvision des Weltgebetstages ist, an einem Tag rund um die Welt mit einem Gebet verbunden zu sein und gemeinsam Gott zu loben, Gott zu danken und sich als weltweite christliche Gemeinschaft zu fühlen und sich zu verbinden."
Taiwan steht im Fokus des Weltgebetstags
Das sei wie eine La-Ola-Welle, sagt Gerstner. Mit der Sonne wandert ein Gebet einmal um die Welt. Im Fokus des Weltgebetstags steht jedes Jahr ein anderes Land. Diesmal ist es Taiwan. Dort gehören nur etwa fünf Prozent der Bevölkerung dem Christentum an. Und so wird es im Gebet unter anderem auch um den Schutz von Minderheiten gehen. Außerdem teilen die Frauen ihre Vision von Frieden und Gerechtigkeit.
"Informiert beten und betend handeln"
"Informiert beten - betend handeln", das sei das Grundmotto des Weltgebetstags. Es gehe nie nur um eine Frömmelei. Informiert beten, das heiße, ich müsse ja wissen, wie die Situation politisch sei, wie die Situation gesundheitlich sei, im Bildungssystem, in den Familien, wie sehe es mit Kindererziehung aus, mit Gewalterfahrung. "All diese ganz lebensnahen Alltagsfragen. Das beschäftigt uns dann im Zugehen auf den Gottesdienst. Weil dann erst können wir auch die Gebete mitbeten, auch verstehen, warum sie so formuliert sind", führt Gerstner aus.
Weltgebetstag findet auch in Hamburg statt
Auch in Hamburg gibt es natürlich ganz viele Gottesdienste zum Weltgebetstag: in Eilbek, Tonndorf, Groß-Flottbek, Alsterdorf, die Liste ist lang. Gerstner feiert in der Hauptkirche St. Petri in der Innenstadt mit. Mehr Infos gibt es im Internet unter weltgebetstag-hamburg.de. Übrigens, auch wenn der Weltgebetstag eine Frauenbewegung ist - eingeladen mitzubeten sind natürlich alle: Frauen und Männer, Menschen jeden Alters und aller Konfessionen.
