Hansa Rostock beurlaubt überraschend Trainer Jens Härtel
Fußball-Zweitligist FC Hansa Rostock hat sich zwei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Jens Härtel getrennt.
Der 53 Jahre alte Härtel stand zuletzt wegen personeller Entscheidungen in der Kritik, am Freitag hatte Hansa das Abstiegsduell gegen den SV Sandhausen mit 0:1 verloren und damit die dritte Heim-Niederlage ohne eigenes Tor kassiert.
"Wir haben in den vergangenen Wochen viele Gespräche geführt und sind zu dem Fazit gekommen, dass wir nach diesen fast vier gemeinsamen Jahren, die extrem intensiv waren, nun an einem Punkt angekommen sind, an dem es Zeit für Veränderungen und neue Impulse ist", erklärte Sportvorstand Martin Pieckenhagen, der auch bestätigte, das Co-Trainer Ronny Thielemann den Club verlassen hat.
Nachfolge noch unklar
Hansa ist nach dem 15. Spieltag Tabellenzwölfter, hat aber nur zwei Punkte Abstand zum Abstiegsplatz 17. Kurz vor dem Ende der Hinrunde den Wechsel auf der Trainerbank zu vollziehen, hinterlässt trotz der schwierigen Situation Fragen.
In dieser Woche stehen für die Rostocker nur noch zwei Spiele an, ehe es in die lange WM- und Winterpause geht: Bereits am Mittwoch (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) kommt der Tabellenvorletzte 1. FC Nürnberg ins Ostseestadion, am Sonnabend (20.30 Uhr) gastieren die Mecklenburger beim Aufsteiger Eintracht Braunschweig.
Wer die Mannschaft in den beiden Partien betreuen soll, teilte der Verein noch nicht mit. Noch am Samstagabend war zur Spieltags-Pressekonferenz am Montag geladen worden - mit Jens Härtel. Die fällt nun aus.
2019 auf der "Kogge" angeheuert
Härtel war Anfang 2019 zum damaligen Drittligisten FC Hansa gekommen. 2021 führte er die Mannschaft zurück in die Zweite Bundesliga und schaffte in der Saison darauf sicher den Klassenverbleib. Seinen Vertrag in Rostock hatte er kurz vor dem Ende der abgelaufenen Spielzeit um ein Jahr bis Juni 2023 verlängert.
"Die fast vier Jahre, die ich Cheftrainer dieses Vereins sein durfte, werde ich in guter Erinnerung behalten - vor allem die Erfolge, die wir gemeinsam in dieser Zeit erreichen konnten. Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich dazugewonnen habe", sagte Härtel.
Pieckenhagen betonte: "Die Trennung von Jens fällt uns alles andere als leicht, weil wir ihn sowohl fachlich als auch menschlich sehr schätzen und der Verein ihm eine Menge zu verdanken hat."
