HSV empfängt Sandhausen: 1:5 aus dem Juni ganz weit weg?
Fünfeinhalb Monate nach der bitteren 1:5-Pleite empfängt der Hamburger SV wieder den SV Sandhausen im Volksparkstadion. HSV-Coach Daniel Thioune blendet die Erinnerung an das Debakel demonstrativ aus.
"Davon müssen wir uns einfach lösen", erklärte der 46-Jährige vor der Zweitligapartie, die heute (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) angepfiffen wird. "Wir haben ein paar Jungs auf dem Platz stehen, die keine schlechten Erfahrungen mit Sandhausen haben", so Thioune. Überhaupt habe sich vieles verändert seit jenem 1:5 am 28. Juni, der dem HSV endgültig die Bundesliga-Rückkehr verbaute.
Thioune: "Anderer Trainer, andere Mannschaft"
"Das ist alles ganz weit weg, jetzt ist Winter und eine neue Saison", zudem stünden "ein anderer Trainer und nicht mehr die elf Spieler aus dem letzten Jahr" auf dem Platz. In der Tat: HSV-Coach Dieter Hecking machte Platz für Thioune, in Julian Pollersbeck, Ewerton, Adrian Fein, Martin Harnik und Joel Pohjanpalo stehen gleich fünf Profis aus der damaligen Startelf nicht mehr bei den Hanseaten unter Vertrag. Rick van Drongelen, der das Debakel mit einem Eigentor einläutete und sich in der Partie einen Kreuzbandriss zuzog, ist zwar seit Monatsbeginn wieder im Training, kommt aber für einen Kaderplatz noch nicht in Frage.
"Ich habe mit ihm gesprochen", sagte Thioune und verwies darauf, dass der Niederländer wieder gesund sei und sein erstes Tor für den HSV in Sandhausen erzielt habe: "Es gibt also auch ein paar schöne Geschichten dabei. Daran erinnere ich dann die Jungs und wir denken nicht an diesen furchtbaren letzten Spieltag der vergangenen Saison."
Terodde trifft auf einen Lieblingsgegner
Dass sein Team derzeit nur Tabellenvierter ist, stört den Trainer nicht: "Man schwimmt nicht automatisch vorne weg, wenn andere Mannschaften auch Qualität auf den Platz bringen." Es sei aber ein "enges Rennen", die ersten vier liegen gerade mal zwei Punkte auseinander. Am Sonnabend feierten die Hamburger beim 2:1 in Darmstadt ihren ersten Dreier nach zuvor fünf sieglosen Partien. "Es war sicher ein Arbeitssieg. Aber es ist ja nicht verboten zu arbeiten. Letztlich sind es Siege. Und die tun uns ja auch gut", sagte Thioune.
In Darmstadt befreite Simon Terodde den HSV mit seinem Doppelpack aus dem "Herbst-Blues" - der Stürmer könnte nun auch das "Sandhausen-Trauma" der Hamburger beenden: Der SVS zählt zu den Lieblingsgegnern des 32-Jährigen. In bislang zwölf Duellen mit den Baden-Württembergern war Terodde schon an zwölf Treffern (sieben Tore, fünf Vorlagen) beteiligt.
Mögliche Aufstellungen:
HSV: Ulreich - Vagnoman, Leistner, Ambrosius, Leibold - Heyer - Hunt, Dudziak - Narey, Terodde, Wintzheimer
Sandhausen: Fraisl - Diekmeier, Röseler, Paurevic, Contento - Linsmayer, Nartey - Biada, Esswein - Keita-Ruel, Behrens
