Es geht um die Verteilung der TV-Erlöse ab der kommenden Spielzeit bis zur Saison 2024/25. Für die Rechte im deutschsprachigen Raum hat die DFL durchschnittlich 1,1 Milliarden Euro pro Saison erzielt. Die internationalen Einnahmen brachen zuletzt von rund 250 auf 180 Millionen Euro pro Spielzeit ein. Die Mediengelder sind die mit Abstand größte Einnahmequelle der Vereine.
Das neunköpfige DFL-Präsidium. Dem Gremium gehören DFL-Boss Christian Seifert, DFL-Direktor Ansgar Schwenken, Peter Peters (zuletzt Schalke 04), Jan-Christian Dreesen (FC Bayern München), Alexander Wehrle (1. FC Köln), Oliver Leki (SC Freiburg), Steffen Schneekloth (Holstein Kiel), Rüdiger Fritsch (Darmstadt 98) und Oke Göttlich (FC St. Pauli) an.
Die Clubs streiten seit Monaten um die Verteilung der Medieneinnahmen. Zuletzt folgte auf das Positionspapier der "Kleinen 14" die Retourkutsche der "Großen 15" mit dem von Branchenführer FC Bayern München initiierten Gipfeltreffen. Die "K14" (vier Bundesligisten und zehn Zweitligisten) wollen eine starke Umverteilung, die "G15" (14 Bundesligisten und Zweitligist HSV) sind dagegen. Der Streit um die Ausschüttung ist nicht neu, unter dem Eindruck der Corona-Krise wird die Auseinandersetzung aber mit noch härteren Bandagen geführt.
Die bisherige Verteilung der jährlich rund 1,16 Milliarden Euro (nationale Einnahmen) orientiert sich vor allem am sportlichen Kriterium der Fünfjahreswertung ("Bestand", 70 Prozent). Aber auch die Erfolge der vergangenen 20 Jahre ("Nachhaltigkeit", 5 Prozent), die Nachwuchsarbeit (2 Prozent) sowie eine Wettbewerbswertung (23 Prozent) werden berücksichtigt. An die Clubs in der Eliteklasse werden 80 Prozent ausgeschüttet, 20 Prozent bleiben für das Unterhaus. Die Erlöse aus den internationalen Rechten werden fast nur in der Bundesliga verteilt.
Eine spürbare Umverteilung wäre eine große Überraschung. Schließlich hat die DFL ein Interesse daran, die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Eine finanzielle Schwächung der nationalen Topclubs stünde diesen Bemühungen entgegen. Es wird wohl einzig an kleinen Stellschrauben gedreht, so könnte die Nachwuchsarbeit künftig stärker gewichtet werden.