FC St. Pauli verlängert mit Trainer Schultz
Trainer Timo Schultz hat seinen Vertrag beim Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli verlängert. Der Fußball-Lehrer hat aus den abstiegsbedrohten Kiezkickern in eineinhalb Jahren einen ernsthaften Bundesliga-Anwärter gemacht.
Über die Vertragsdauer machten die Kiezkicker, die am Sonnabend (13.30 Uhr, im NDR Livecenter) zum Restrundenstart auf den FC Erzgebirge Aue treffen, keine Angaben. Die Verlängerung kommt nicht überraschend. Mehrmals hatten Sportchef Andreas Bornemann und Schultz betont, für sie sei schon lange klar, dass es gemeinsam weitergehe.
Wohl keine Ausstiegsklausel
Eine Ausstiegsklausel dürfte Schultz nicht vereinbart haben: "Wie will ich denn einen Spieler von einem Projekt überzeugen, wenn ich selbst eine Ausstiegsklausel habe? Das steht für mich nicht zur Debatte", hatte der 44-Jährige bereits vor wenigen Tagen im Trainingslager im spanischen Benidorm erklärt. "Wir wollen mit Timo den eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen, daher freue ich mich darüber, dass wir nun Klarheit haben", sagte Bornemann. Präsident Oke Göttlich sprach von einem "Signal zur kontinuierlichen Weiterentwicklung unseres wichtigsten Bereichs".
Schultz seit 16 Jahren im Club
"Es ist kein Geheimnis, dass ich mich beim FC St. Pauli wohl fühle. Ich habe hier vor eineinhalb Jahren eine tolle Chance bekommen und nun bin ich bereit, auch den nächsten Schritt in der Entwicklung gemeinsam mit dem Verein zu gehen", erklärte Schultz, der seit mehr als 16 Jahren in verschiedenen Funktionen bei den Kiezkickern tätig ist und seit 2020 als Cheftrainer der Profis fungiert.
Vom Abstiegskandidaten zum Bundesliga-Anwärter
Dabei hätte Schultz' Zeit als Chefcoach des Clubs, für den er als Profi schon selbst auf dem Platz gestanden hatte, auch schon sehr schnell wieder vorbei sein können. Denn beim Nachfolger von Jos Luhukay lief es in seiner Premieren-Saison 2020/2021 zunächst gar nicht rund.
Alles begann mit peinlichen Pokal-Aus in Elversberg. Und darauf folgten 15 Liga-Spiele, in denen St. Pauli nur einmal gewann. Die Hamburger waren Vorletzter - und es hätte sich niemand gewundert, wenn Schultz hätte gehen müssen.
Bornemann hielt trotz Krise an Schultz fest
Doch Manager Bornemann, der auch für die Inthronisierung des vormaligen Jugendtrainers verantwortlich gezeichnet hatte, hielt unbeirrt an Schultz fest. Und das sollte sich auszahlen. St. Pauli war das viertbeste Team der Rückrunde, hielt am Ende mit 14 Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang die Klasse und nahm den Schwung mit in die neue Saison.
