Bittere Pleite: Hansa verliert nach Elfmeter-Pfiff
Hansa Rostock ist der Re-Start in der Dritten Liga nicht gut bekommen. Nach einem Remis zum Auftakt kassierte die zuvor noch Aufstiegsambitionen hegende Mannschaft von Trainer Jens Härtel im zweiten Spiel nach der Corona-Pause am Dienstagabend eine bittere 0:1 (0:0)-Pleite gegen Waldhof Mannheim. Die Entscheidung im eigenen, fast menschenleeren Stadion fiel in der 85. Minute durch einen umstrittenen Foulelfmeter. Während das Überraschungsteam aus der Kurpfalz auf Rang zwei kletterte, ist Rostock nach der ersten Heim-Niederlage im Jahr 2020 nur fünf Punkte hinter Mannheim Elfter.
Bereits am Sonnabend geht es weiter. Dann reist Hansa zum Nordduell gegen den nach der Corona-Pause ebenfalls noch sieglosen SV Meppen.
Vollmann vergibt überhastet
Hansa-Trainer Jens Härtel war einigermaßen genervt vom Rostocker Auftakt in Zwickau, als sich seine Spieler nach einer 2:0-Führung noch mit einem 2:2 hatten begnügen müssen. "Wir haben ein Spiel, das wir kontrolliert haben, weggeschenkt", urteilte der Coach, der Konsequenzen aus dieser Erkenntnis zog.
Im Heimspiel gegen Mannheim nahm er sechs Wechsel in seiner Startelf vor - nur einen gezwungenermaßen: John Verhoek, Schütze des 2:0 in Zwickau, musste seine Gelb-Rot-Sperre absitzen. Härtels Gegenüber Bernhard Trares hatte beim Wiederbeginn auch keinen Grund zur Freude gehabt. 1:2 beim KFC Uerdingen - der starke Aufsteiger hatte damit den Sprung auf einen Aufstiegsplatz verpasst. Nun, erklärte der Übungsleiter vor dem Anpfiff, wolle man nicht zehn Stunden durch die Gegend gefahren sein, nur um nichts Zählbares von der Ostsee mitzunehmen.
Rostock indes war nicht gewillt, den nächsten Dreier zu verschenken. Vom Anpfiff weg bestimmte Hansa die Partie, kam in der ersten halben Stunde zu drei, vier wirklich guten Chancen, die Führung zu erzielen. Die beste besaß Korbinian Vollmann, der nach einem wunderbaren Pass von Pascal Breier in Richtung Waldhof-Tor durchgelaufen war. Doch dann schloss Hansas "Zehner" aus 16 Metern etwas zu überhastet ab. Der Ball flog über die Querlatte (15.). Auf der anderen Seite musste Keeper Markus Kolke nur einmal eingreifen - allerdings mit einer Glanztat: Einen Kopfball von Michael Schultz lenkte er reaktionsschnell zur Ecke (38.). Der Schlussmann verbarg dabei konsequent, dass er in seiner Jugend ein glühender Waldhof-Anhänger war.
Umstrittener Elfmeter bringt die Entscheidung
Die Gastgeber blieben auch zu Beginn der zweiten Hälfte am Drücker, doch gegen die defensivstarken Mannheimer war es schwer, zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen. Mirnes Pepic, vom sehr auffälligen Vollmann freigespielt, wollte aus 14 Metern Waldhof-Torhüter Timo Königsmann mit einem Schuss in die linke Ecke ausgucken. Das gelang ihm auch, aber Schultz brachte im letzten Moment seinen Fuß dazwischen (47.). Die Partie verflachte nun zusehends. Beide Mannschaften waren vor allem bemüht, nicht den einen spielentscheidenden Fehler zu begehen und am Ende mit leeren Händen dazustehen.
Kurz vor dem Ende fiel schließlich die Entscheidung für die Gäste. Nach einem ungestümen Eingreifen von Pepic gegen Jan-Hendrik Marx im eigenen Strafraum zeigte Schiedsrichter Max Burda auf den Elfmeterpunkt. Die Rostocker haderten mit dieser Entscheidung, aber Arianit Ferati verwandelte den Strafstoß sicher (86.). Eine Antwort hatten die Gastgeber nicht mehr parat.
