Dritte Liga: Der VfB Oldenburg ist angekommen
Der VfB Oldenburg ist nach leichten Startproblemen gut in der dritten Fußball-Liga angekommen. Beim Remis im Niedersachsen-Duell mit dem SV Meppen zeigte der Aufsteiger vor allem nach dem Seitenwechsel seine Stärken.
Die Entspannung war bei Dario Fossi deutlich sichtbar. "Wir haben gesehen, dass wir konkurrenzfähig sind", sagte der Trainer des VfB Oldenburg. Verdient erkämpfte sich der Aufsteiger zum Drittliga-Auftakt im niedersächsischen Derby ein 1:1 (0:1) gegen den SV Meppen und bestätigte das Bild des unangenehmen Liga-Neulings. "Wenn wir so wie heute weitere 37-Mal auftreten, werden wir die Klasse halten", versprach Fossi.
"Die Dritte Liga ist drei Klassen besser als die Regionalliga. Hier ist alles größer." Oldenburgs Trainer Dario Fossi
Dabei spricht die Erfahrung nicht für den VfB. Auch die Qualität im Kader ist bei einem Großteil der Konkurrenz deutlich größer. "Für uns spricht, dass wir immer einen großen Kampfgeist zeigen", sagte Torhüter Pelle Boevink, der am Sonnabend überraschend den Vorzug vor dem Ex-Bremer Sebastian Mielitz erhielt.
Eingewöhnung dauerte nur eine halbe Stunde
Eine halbe Stunde benötigte der VfB vor 9.202 Zuschauern im ersten Oldenburger Profifußball-Spiel seit 25 Jahren, um die Zurückhaltung nach der eher ängstlichen Anfangsphase und dem Meppener 0:1 abzuschütteln. "Meppen spielt das sechste Jahr in der Dritten Liga. Die wissen, wie der Hase läuft und machen aus dem Nichts das 1:0", sagte VfB-Spieler Rafael Brand. "Uns hat am Anfang etwas die Ruhe gefehlt."
Dann folgte die VfB-Gegenwehr und auch die Gäste halfen mit einem Platzverweis. Der 1:1-Ausgleich durch den kurz zuvor eingewechselten Neuzugang Manfred Starke war folgerichtig. "Natürlich kann man darüber sprechen, dass uns die Gelb-Rote Karte hilft", sagte Fossi. "Aber man muss das Tor auch erstmal schießen." Am Ende hätten es auch drei Punkte werden können, aber auch Meppen kam noch zu Chancen.
Fossi: "Die Mannschaft glaubt an sich"
"Ich bin nicht traurig, der Punkt ist riesig für uns. Ich bin stolz zu sehen, dass die Mannschaft an sich glaubt", merkte Fossi an und betonte: "Für uns ist der Punkt daher viel, viel mehr wert. Wenn wir so performt hätten wie heute und verlieren, hätten wir gesagt: Wir können mithalten, aber es ist die Dritte Liga, da kommen wir nicht ran. Wir sind aber nicht nur 'rangekommen, wir hätten es auch drehen können."
Einzig das Marschwegstadion bereitet Sorgen
Während der Oldenburger Kader Drittliganiveau zeigte und sogar noch verstärkt werden soll, bereitet das altehrwürdige Marschwegstadion Sorgen. Fünf Heimspiele sind vorerst in Oldenburg terminiert. Im Winter droht wegen der fehlenden Rasenheizung der Umzug nach Hannover. Daher soll eine neue Arena entstehen, eine Entscheidung der Politik ist noch nicht gefallen.
"Ohne neues Stadion wird es schwer", sagte Geschäftsführer Michael Weinberg dem Magazin "buten un binnen" von Radio Bremen. Für VfB-Coach vorerst kein Problem. "Wir verschwenden dafür keine Energie", sagte der Deutsch-Italiener. Sein Fokus gilt schon dem nächsten Auswärtsspiel: Die Oldenburger treten am 6. August beim Liga-Schwergewicht 1860 München an.