Innensicht des Volksparkstadions des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV © Witters Foto: Leonie Horky

Bürgschaft für HSV-Kredit: Hamburger Senat sieht "hohe Hürden"

Stand: 17.08.2022 13:13 Uhr

Fußball-Zweitligist HSV hofft, dass die Stadt Hamburg für einen Teil des Millionenkredits von Hauptsponsor HanseMerkur für die Stadionsanierung bürgt. Doch der Senat zögert mit einer Zusage.

"Ich habe immer gesagt, dass der Ball im Feld des HSV liegt. Die Frage einer Bürgschaft ist sehr, sehr voraussetzungsvoll. Da stellen sich viele rechtliche Fragen", erklärte Finanzsenator Andreas Dressel dem "Hamburger Abendblatt". Der SPD-Politiker signalisierte dem hochverschuldeten Zweitligisten allerdings, dass die Stadt unter bestimmten Umständen als Bürge einspringen könnte.

"Wir haben immer gesagt, dass wir Gesprächen nicht abgeneigt sind, in denen es darum geht, dass die EM 2024 auch in Hamburg stattfinden wird. Die hohen Hürden habe ich deutlich gemacht", sagte der 47-Jährige.

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Volksparkstadion muss kostenaufwendig saniert werden

Der HSV muss das Volksparkstadion sanieren und modernisieren, um insbesondere die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten und die Voraussetzungen für die Europameisterschaft 2024 zu schaffen. Bei den kontinentalen Titelkämpfen sollen fünf Partien in der Arena ausgetragen werden. Das Finanzvolumen für die Sanierung des Stadions soll insgesamt 30 bis 40 Millionen Euro betragen. Der HSV will in Phase eins 20 bis 24 Millionen Euro für die Sanierung und Modernisierung des 57.000 Zuschauer fassenden Arena investieren.

Wichtigster Bestandteil der Arbeiten ist die Erneuerung der 44.000 Quadratmeter großen Dachmembran, die bis zu 14 Millionen Euro kosten kann. Ohne stabiles Dach droht den Hamburgern der Entzug der Betriebserlaubnis, weil die Sicherheit der Zuschauer bei Sturm und Schneelast nicht gewährleistet ist.

Hauptsponsor gewährt HSV Millionen-Kredit

HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld hatte am Sonntag im Interview mit dem NDR erklärt, dass er eine Lösung für die Finanzierung der Arbeiten gefunden habe. Am Tag darauf teilte Hauptsponsor HanseMerkur mit, dem Traditionsverein ein Darlehen in Höhe von 23 Millionen Euro zu gewähren. Es sei bei der Vergabe des Kredits allerdings vorausgesetzt, "dass entsprechende Bürgen vorhanden sind", hieß es von der Versicherungsgruppe.

Ein Großteil der Darlehenssumme der HanseMerkur soll nach NDR informationen bereits abgesichert sein.

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 17.08.2022 | 19:30 Uhr

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