3:0 in Aue - Werder Bremen ganz dicht vor dem Bundesliga-Aufstieg
Werder Bremen hat das Tor zur Fußball-Bundesliga durch einen 3:0 (0:0)-Erfolg beim FC Erzgebirge Aue ganz weit aufgestoßen. Die Hanseaten verbesserten sich vor dem Saisonfinale am kommenden Wochenende auf Rang zwei.
Im Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) gegen Jahn Regensburg reicht der Mannschaft von Trainer Ole Werner nun schon ein Remis, um die direkte Erstliga-Rückkehr perfekt zu machen und Schalke 04 ins Oberhaus zu folgen. Marco Friedl (49.), Niclas Füllkrug (90.+2) und Niklas Schmidt (90.+6) sorgten am Sonntagnachmittag im sonnigen Erzgebirge mit ihren Treffern für den hart erkämpften Sieg, der den viermaligen Meister in die prächtige Ausgangslage brachte.
"Das 3:0 hört sich einfacher an, als es war. Es stand viel auf dem Spiel. Offensiv hat es mir heute nicht gefallen. Trotzdem haben wir unsere Qualität am Ende nochmal gezeigt, sind geduldig geblieben", sagte Füllkrug.
Werder nach wenigen Sekunden im Glück
Dass es ein äußerst ungemütlicher Nachmittag für Werder werden würde, deutete sich bereits nach wenigen Sekunden an. Bereits nach dem ersten Auer Angriff musste Gäste-Keeper Jiri Pavlenka den Ball aus dem Gehäuse holen. Tom Baumgart hatte ihn dort hinbefördert, durfte sich allerdings nur sehr kurz über sein vermeintlich erstes Saisontor freuen. Schiedsrichter Benjamin Brand (Unterspiesheim) verwehrte dem Treffer die Anerkennung, weil "Veilchen"-Legende Dimitrij Nazarov - bestritt gegen Bremen seine 250. Zweitliga-Partie - zuvor entscheidend ins Spiel eingegriffen und dabei im Abseits gestanden hatte.
Bremen vor der Pause harmlos
Die Gäste waren gewarnt und wussten spätestens jetzt, dass die Erzgebirgler gewillt waren, ein anderes Gesicht als in der Vorwoche bei der 0:6-Pleite bei Darmstadt 98 zu zeigen. Und das gelang der Elf von Coach Pavel Dotchev ausgezeichnet. Ein Klassenunterschied zwischen dem Absteiger und den Aufstiegsanwärter war bis zur Halbzeit nur phasenweise zu sehen. Hin und wieder ließen die Bremer ihre große fußballerische Klasse zwar aufblitzen. Nach 45 umkämpften Minuten schlug jedoch nur eine nennenswerte Chance für sie zu Buche: Romano Schmid scheiterte an Keeper Philipp Klewin (38.).
Auf der Gegenseite musste sich Pavlenka kurz darauf bei einem Schuss von Nazarov strecken, um den Rückstand des Favoriten zu verhindern (41.). Zu diesem Zeitpunkt stand Werder-Kapitän Ömer Toprak schon nicht mehr auf dem Platz. Der Abwehrchef war in der 35. Minute verletzt ausgewechselt worden.
Friedl trifft kurz nach der Pause
Von draußen sah der 32-Jährige, wie seine Mannschaft wesentlich elanvoller in den zweiten Abschnitt startete und sich rasch mit einem Tor belohnte: Friedl war nach präziser Hereingabe von Leonardo Bittencourt erfolgreich. Die Werner-Elf lehnte sich anschließend nicht zurück, sondern drängte auf den zweiten Treffer. Das war genau die richtige Strategie gegen einen Gegner, der zwar weiter jeden Zentimeter des Platzes bearbeitete, fußballerisch aber unterlegen war. So behielt Werder die Spielkontrolle. Einziges Manko der Bremer: Sie spielten ihre Angriffe nicht konzentriert genug aus und verpassten es so, für eine Vorentscheidung zu sorgen.
So bestand bis zum Schlusspfiff die Gefahr, dass einer der langen Auer Bälle irgendwie durchrutschen und zu einem Glückstreffer des Absteigers führen könnte. Das passierte jedoch nicht. Und als Füllkrug in der Nachspielzeit mit einem noch leicht abgefälschten Schuss auf 2:0 erhöhte, waren Werners Werderaner die drei Punkte sicher. Dem eingewechselten Schmidt gelang sogar noch der dritte Bremer Treffer zum etwas zu hohen 3:0-Sieg des Favoriten, der sich 45 Minuten lang sehr, sehr schwer getan hatte.
