VIDEO: Polizei warnt vor Wildunfällen im Berufsverkehr (1 Min)

Wildwechsel: So vermeiden Sie Unfälle

Stand: 18.10.2023 15:31 Uhr

Werden die Tage kürzer, steigt die Gefahr von Wildunfällen. In der Dämmerung sollten Autofahrer besonders aufmerksam sein. Wie können sie sicher fahren und richtig reagieren?

265.000 Zusammenstöße mit Wildtieren haben die deutschen Autoversicherer 2022 registriert und den Gesamtschaden auf mehr als 950 Millionen Euro beziffert. Besonders hoch ist das Risiko für einen Wildunfall im Frühjahr im April und Mai und am Jahresende von Oktober bis Dezember.

In der Dämmerung Geschwindigkeit verringern

Viele Autofahrer unterschätzen die Gefahr und fahren trotz der Warnschilder oder blauer Reflektoren an den Leitpfählen zu schnell. Die blau schimmernden Plättchen werden dort montiert, wo Tiere häufig die Straße überqueren und sollen sie abschrecken.

Ein junges Reh steht neben einem Baum an einem Straßenrand, während ein Pkw vorbeifährt © picture alliance, dpa Foto: Patrick Pleul
Besonders auf Straßen am Wald- und Feldrand sollten Autofahrer besonders aufmerksam sein.

Besonders aktiv sind Wildtiere in der Dämmerung am Morgen und Abend. Sie verlassen ihre Deckung, um Nahrung zu suchen. Auf Straßen durch Wälder oder am Wald- und Feldrand sollten Autofahrer die Geschwindigkeit verringern und besonders aufmerksam sein. Steht ein Tier am Straßenrand, Fernlicht ausschalten und hupen. Vorsicht: Wenn ein Tier über die Straße läuft, folgen häufig weitere.

Bremsen und nicht ausweichen

Viele Fahrer versuchen, einem plötzlich auftauchenden Tier auszuweichen. Experten raten allerdings: bremsen, das Lenkrad gut festhalten und nicht ausweichen - auch bei größeren Tieren. Der Schaden fällt in der Regel geringer aus, als wenn der Wagen ins Schleudern kommt und mit einem entgegenkommenden Auto oder einem Baum kollidiert. Viel Abstand zum vorausfahrenden Wagen schützt vor Auffahrunfällen.

Tipps: So verhalten Sie sich nach einem Wildunfall

  • Unfallstelle absichern: Warnblinklicht einschalten, Warndreieck aufstellen
  • Polizei benachrichtigen, auch wenn das Tier nach dem Zusammenprall in den Wald flüchtet: Sie meldet den Unfall dem Förster oder Jagdpächter.
  • Tier möglichst nicht anfassen: Der Förster oder Jagdpächter kümmert sich um die Bergung des verletzten oder toten Tieres.
  • Unfall für die Versicherung dokumentieren: Fotos von Unfallort, Tier und Fahrzeug machen
  • Wildunfall-Bescheinigung von Polizei, Förster oder Jagdpächter ausstellen lassen
  • Versicherung umgehend informieren

Teilkasko und Vollkasko zahlen bei Wildunfällen

Wenn durch einen Wildunfall Schäden am Fahrzeug entstehen, erstattet grundsätzlich die Teil- beziehungsweise Vollkaskoversicherung die Reparaturkosten. In jedem Fall sollte man seine Vertragsbedingungen überprüfen: Viele Versicherungen beschränken ihren Schutz auf Unfälle mit Haarwild. Dazu gehören zum Beispiel Wildschwein, Reh, Feldhase, Marder oder Fuchs.

Kollisionen mit Nutz- und Haustieren wie Kühen, Pferden oder Hunden, aber auch mit Vögeln schließt die Teilkaskoversicherung in der Regel aus. In diesen Fällen haftet der Tierhalter. Einige Versicherer bieten Policen an, die bei jeder Art von Tierunfall für den Schaden aufkommen. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt - also die Ermäßigung des Kfz-Versicherungsbeitrags bei unfallfreiem Fahren - hat ein Wildschaden keinen Einfluss.

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Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 06.10.2023 | 18:00 Uhr

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