Mogelpackung: Weniger Wasser für mehr Geld
Weniger Wasser zum höheren Preis - diese Kombination hat dem Mineralwasser der Marke Evian den Titel "Mogelpackung des Jahres 2016" eingebracht. 38,3 Prozent der Teilnehmer an einer Online-Umfrage der Verbraucherzentrale Hamburg entschieden sich für dieses Produkt. Nach Angaben der Verbraucherschützer hatte Danone Waters den Inhalt der Evian-Flaschen im April 2016 von 1,5 auf 1,25 Liter reduziert. Gleichzeitig sei der Preis angehoben worden. Damit sei das Wasser in einigen Supermärkten bis zu 50 Prozent teurer geworden.
Auch Süßigkeiten-Packung geschrumpft
Knapp hinter dem Mineralwasser belegte die Süßigkeit Choco Crossies von Nestlé mit 35,1 Prozent der abgegebenen Stimmen Rang zwei. Der Packungsinhalt war innerhalb von sechs Jahren von 200 Gramm über 180 und 160 auf 150 Gramm gesunken - bei häufig höheren Verkaufspreisen. Den dritten Platz belegten die Kartoffelchips Crunchips von Lorenz. Die Packung schrumpfte von 200 auf 175 Gramm.
Stabilere Flasche für das Wasser
Danone begründete die Preiserhöhung für das Mineralwasser gegenüber der Verbraucherzentrale neben höheren Herstellungskosten auch mit einer "höherwertigen" Verpackung. Tatsächlich wird das Wasser nun in einer stabileren Einweg-Pfandflasche aus PET-Kunststoff verkauft. Damit sei das Produkt auch "ein großer Umweltfrevel", so Armin Valet von der Verbraucherzentrale. Es werde nun mehr Kunststoff für weniger Inhalt verbraucht.
Außerdem sagte Danone, eine Preisanpassung sei "dringend geboten" gewesen, denn der Preis in den fünf Jahren zuvor nicht erhöht worden. Das Unternehmen könne nicht nachvollziehen, "wie eine Flasche, die vollkommen transparent ist, eine Mogelpackung sein kann".
An der Abstimmung beteiligten sich in diesem Jahr 23.400 Verbraucher. Die Verbraucherzentrale Hamburg erhält jedes Jahr mehr als eintausend Beschwerden zu Mogelpackungen.
