Eine zerschnittene Postkarte werden von einer Person sortiert. © picture alliance / dpa Themenbild Foto: Andrea Warnecke

Online-Reisen: Gebucht ist gebucht

Stand: 06.05.2022 14:29 Uhr

Eine Urlaubsreise im Internet zu buchen, hat viele Vorteile. Dennoch gibt es einiges zu beachten: Wer ist der Vertragspartner? Und ist der Anbieter wirklich seriös?

Rund um die Uhr, unabhängig von Öffnungszeiten eines Reisebüros, steht online eine riesige Auswahl bereit: Pauschalreisen, einzelne Flüge, Hotels und Ferienwohnungen. Doch bei der schnellen und bequemen Buchung im Netz lauern Fallen. Bei Reise- und Beförderungsverträgen besteht grundsätzlich kein Widerrufsrecht. Die im Online-Handel übliche Frist von 14 Tagen für den Rücktritt vom Kauf gilt bei Reisen also nicht.

Wer ist der Vertragspartner?

Die Suche nach der passenden Urlaubsreise beginnt online meist in einem der zahlreichen Reiseportale. Dort können Interessenten das gewaltige Angebot nach Urlaubsziel, Reisezeitraum, Abflughafen und vielen weiteren Kritierien durchsuchen lassen. Nach wenigen Klicks landen sie auf einem Buchungsformular und können die gewünschte Reise kaufen.

Solche Portale arbeiten jedoch nur als Vermittler, ähnlich dem Reisebüro vor Ort. Vertragspartner für den Urlaubstrip selbst ist der Reiseveranstalter. Dazu gehören die Branchenriesen TUI, Rewe-Group (ITS, Dertour) und Alltours, aber auch viele kleine Firmen. Sie organisieren die Reise und sind der Ansprechpartner bei Rücktritten, Umbuchungen oder Beschwerden über Flug und Hotel. Gibt es Probleme, gelten die Geschäftsbedingungen (AGB) des Veranstalters.

Die Verbraucherzentralen weisen darauf hin, dass immer wieder Fälle bekannt werden, in denen arglose Kundinnen und Kunden von unseriösen Reise-Anbietern im Internet nicht die erwartete Leistung für den gezahlten Preis erhalten haben. Wie sich seriöse Online-Reisebüros erkennen lassen, haben sie auf einer Übersichtsseite zusammengefasst.

Mehrere Partner, verschiedene Regeln

Wer seine Reise selbst zusammenstellt, also etwa einen Flug bucht, dazu Hotels und einen Mietwagen, hat es daher mit mehreren Vertragspartnern zu tun - auch wenn alle Elemente bei einem Portal ausgewählt wurden. So können in den verschiedenen Geschäftsbedingungen unterschiedliche Regelungen festgeschrieben werden, etwa über die Höhe der Stornogebühr bei Rücktritt.

Direkt beim Veranstalter buchen

Ein anderer Weg ist es, direkt beim Veranstalter zu buchen, also etwa auf der Website des Reiseunternehmens, der Fluggesellschaft oder des Hotels. Dann entfällt der Umweg und damit das zusätzliche Vertragsverhältnis zum Reiseportal. Allerdings erhält man im jeweiligen Internetauftritt der Firmen nur deren Angebote. Der Vergleich mit konkurrierenden Anbietern - eine Stärke der Portale - fehlt. Besonders bei Ferienwohnungen und -häusern lohnt sich ein kritischer Blick auf die Anbieter der Webseite. Immer wieder gibt es Fälle, in denen Objekte angeboten und Anzahlungen kassiert werden, obwohl den Anbietern die Wohnung nicht gehört.

Gleicher Preis, unterschiedliches Angebot

Finanziell wirkt sich der direkte Weg kaum aus. In der Regel sind die Preise beim Veranstalter, in den Portalen und auch im Reisebüro vor Ort gleich. Unterschiede kann es in der Vielfalt der Auswahl geben, denn nicht alle Portale und Reisebüros greifen auf die gleiche Zahl von Veranstaltern zu.

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 09.05.2022 | 20:15 Uhr

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