Bogengangsdehiszenz: Gestörtes Gleichgewicht
Als Bogengangsdehiszenz wird eine seltene Veränderung des Gleichgewichtsorgans bezeichnet, die meist auf einen Unfall im Kindesalter zurückzuführen ist. Dabei hat sich ein Teil des knöchernen Daches im Gleichgewichtsorgan des Innenohrs nicht geschlossen. Im Erwachsenenalter können sich durch Veränderung des Druckes im Kopf die Hirnhäute leicht verschieben - dadurch entsteht eine Verbindung vom Innenohr zum Gehirn.
Symptome
Manche Betroffene klagen über Schwindel bei lauten Tönen, andere hören ihre eigenen Augenbewegungen wie einen Scheibenwischer im Auto, neigen zu Ohnmachtsanfällen oder auch Sturzattacken bei lauten Tönen.
Diagnose
Mit einer speziellen Messmethode, den sogenannten Vestibulär Evozierten Myogenen Potentialen (VEMP), kann der Arzt Rückschlüsse auf die Funktion der sogenannten Otolithenorgane Sacculus und Utrikulus ziehen. Sie gehören zum Gleichgewichtsorgan im Innenohr und registrieren Schwank-, Kipp-, Lift- und Fallbewegungen. Fällt eines dieser Otolithenorgane aus, kommt es meist zu einem Schwank- oder Kippschwindel. In einer anschließend durchgeführten Computertomografie lässt sich der Befund bestätigen und sichern.
Therapie
Die Behandlung erfolgt zunächst mit Medikamenten und gezielten Gleichgewichtsübungen. Dabei werden Betablocker eingesetzt, die den Druck im Gehirn senken können. Führen die Medikamente nicht zum Erfolg, kann der obere Bogengang operativ verschlossen werden.
