Zeugnistelefon: Hilfe für Schüler bei schlechten Noten
Nach einem weiterhin von der Corona-Pandemie geprägten Schulhalbjahr gibt es in diesen Tagen für Kinder und Jugendliche Halbjahres-Zeugnisse. Telefon-Hotlines helfen bei Sorgen wegen schlechter Noten.
Halbzeit des laufenden Schuljahres: Auch im Norden steht die Ausgabe der Halbjahres-Zeugnisse an. Hamburg macht den Anfang am Donnerstag, 27. Januar. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen bekommen die Schülerinnen und Schüler ihre Zeugnisse am Freitag, 28. Januar, in Mecklenburg-Vorpommern erst am 4. Februar.
Corona-Pandemie verstärkt Sorgen
Der Deutsche Kinderschutzbund wies mit Blick auf die Corona-Lage darauf hin, dass zu der häufig schon herrschenden Zeugnisangst noch weitere Verunsicherungen oder Ängste über Auswirkungen von Quarantänephasen oder Fehlzeiten durch eine eigene Infektion kämen. Fragen nach der Basis der Notenvergabe oder Folgen für den zukünftigen Schulabschluss könnten für Kinder, Jugendliche und Eltern zu weiterem Stress und Spannungen innerhalb der Familie führen.
Hilfe am Telefon: "Nummer gegen Kummer"
Die Schulbehörden bieten in den Tagen um die Zeugnisausgabe telefonisch Rat und Hilfe (Telefonnummern siehe unten). Zudem hilft der bundesweite Verein "Nummer gegen Kummer" Schülern ganzjährig in kritischen Situationen. Dort können sie am Telefon das spätere Gespräch mit den Eltern üben. Die Experten raten Schülerinnen und Schülern, offen mit ihren Eltern über das Zeugnis zu reden und die Gründe für schlechte Noten aufzuzeigen. Um sich sicherer zu fühlen, könnten Kinder eine Person ihres Vertrauens mit in das Gespräch nehmen - etwa die Oma oder eine gute Freundin.
Seit Beginn der Pandemie sei die Zahl der Beratungsanfragen bei den Sorgentelefonen erheblich gestiegen, sagte Matthias Hoffmann, Koordinator der Landesarbeitsgemeinschaft der "Nummer gegen Kummer".
Lehrer und Lehrerinnen können vermitteln
Erster Ansprechpartner für Schüler kann auch ein Lehrer oder eine Lehrerin des Vertrauens sein. In schwierigen Fällen können sie möglicherweise zwischen Kindern und Eltern vermitteln, etwa mit einem Anruf bei den Eltern. Wenn Schüler ihre schwachen Noten nicht nachvollziehen können, raten die Experten von "Nummer gegen Kummer" zu einem gemeinsamen Gespräch von Schülern und Eltern mit der Lehrkraft. Dabei sollte der Pädagoge nicht als Gegner, sondern als Partner gesehen werden.
Mehr Gelassenheit der Eltern gewünscht
Unter einer eigenen Nummer bietet der Verein "Nummer gegen Kummer" auch Eltern Rat an, wie sie ihr Kind am besten unterstützen können. Manche Eltern neigten dazu, ihre Kinder zu überfordern, so die Pädagogen. Auch weniger gute Noten im Zeugnis verdienten das Lob der Eltern. Kinder seien oft selbst extrem enttäuscht von ihrer Leistung und machten sich große Sorgen. Zudem gehen viele Experten davon aus, dass der psychische Druck auf Kinder und Jugendliche durch Corona stark zugenommen hat.
Telefon-Hotlines und Beratungsstellen
Hier finden Kinder, Jugendliche und Eltern Rat und Hilfe bei Problemen mit den Zeugnissen - auf Wunsch auch, ohne ihren Namen zu nennen:
Hamburg: Zeugnistelefon der regionalen Bildungs- und Beratungszentren
Mittwoch, 26. Januar bis Freitag, 28. Januar 2022, 8.30-16 Uhr: (040) 428 99 20 02
E-Mail-Beratung (nur für Schülerinnen und Schüler):
schueler-zeugnisdienst@bsb.hamburg.de
Weitere Hilfe bieten die Regionalen Bildungs- und Beratungssstellen.
Niedersachsen: Zeugnistelefon der regionalen Landesämter für Schule und Bildung
Freitag, 28. Januar 2022 ,10-17 Uhr: Tel. (0531) 484-3311
E-Mail: zeugnishotline@rlsb-lg.niedersachsen.de
Telefon und Mail für Kinder, Jugendliche und Eltern
Schleswig-Holstein bietet keine regionalen Ansprechpartner und verweist auf die "Nummer gegen Kummer".
Bundesweit: Nummer gegen Kummer, ganzjährig
Kinder- und Jugendtelefon: Montag bis Sonnabend, 14-20 Uhr: 11 61 11 (kostenlos vom Handy und Festnetz)
Elterntelefon: Montag bis Freitag, 9-17 Uhr, Dienstag und Donnerstag, 17-19 Uhr: (0800) 111 05 50 (kostenlos)
Mecklenburg-Vorpommern: Die Zeugnistelefone der staatlichen Schulämter (Schwerin, Rostock, Neubrandenburg und Greifswald) werden voraussichtlich ab Freitag, 4. Februar 2022, erreichbar sein. Nähere Informationen sind bisher nicht bekannt.
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