Wegen Corona: Erlebnisbäder in SH fahren Millionenverluste ein
Heizung, Wasser, Sanierung - obwohl die Einnahmen ausbleiben, haben die Spaßbäder in Schleswig-Holstein monatlich hohe Kosten. Viele Betreiber hoffen auf Unterstützung.
Die Erlebnisbäder im Land sind seit fast drei Monaten geschlossen. Deshalb machen sie inzwischen Verluste in Millionenhöhe. Allein der "Geisterbetrieb" kostet jede Therme jeden Monat mehrere 10.000 Euro. Und nicht nur die fehlenden Gäste sorgen für das Minus - die Bäder müssen teilweise auch saniert werden.
Betreiber: "Wassertemperaturen müssen eingehalten werden"
Im Subtropischen Badeparadies Weißenhäuser Strand (Kreis Ostholstein) bleiben die Hallen geheizt und die Becken mit Wasser gefüllt, damit Messanlagen und Kacheln nicht kaputt gehen, erklärt Geschäftsführer David Depenau: "Wir müssen die Wasserwerte in Schuss halten, wir müssen gewisse Wassertemperaturen einhalten, damit die Chemie nicht kippt. Also, Ausschalten hört sich einfach an, aber ist nicht möglich." Ihm tun zum einen die eigenen Mitarbeiter leid, aber auch die Gäste, die keinen Spaß haben können.
Weißenhäuser Strand hofft auf staatliche Hilfen
"Wir warten nach wie vor auf die lange versprochenen Staatshilfen. Da sind bis auf minimale Abschläge bisher keine Gelder geflossen. Es ist ein einziges Trauerspiel, was hinsichtlich staatlicher Hilfen aktuell abläuft." Laut David Depenau gibt es aktuell noch genügend Rücklagen. Er hofft aber trotzdem, dass das Geld bald ausgezahlt wird. Die stadteigene Holstentherme in Kaltenkirchen (Kreis Segeberg) hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben ein Minus von zwei Millionen Euro gemacht. Diese Verluste werden durch die Stadt über Kredite aufgefangen.
Insolvenzen noch kein Thema
Alle Betreiber der Spaßbäder hoffen, dass bald wieder geöffnet werden kann. David Depenau vom Weißenhäuser Strand rechnet mit einer Öffnung zu Ostern. Die Verantwortlichen der Dithmarscher Wasserwelt glauben nicht daran, dass Besucher vor dem Sommer kommen dürfen. Andere Bäder hoffen, dass sie schon Anfang April wieder aufmachen dürfen. Egal wann - die Ostsee-Therme Scharbeutz will mit neuen sogenannten UVC-Entkeimungslampen die Luft in den Räumen möglichst virenfrei halten. Auch dort gibt es nach eigenen Angaben noch Rücklagen. Insolvenzen dürften also bislang kein Thema sein.
