Inzidenzwert 200: Lübeck will Corona-Maßnahmen verschärfen
Lübeck hat als erste Kommune in Schleswig-Holstein einen Inzidenzwert von 200 erreicht. Die Stadt will ihre Corona-Maßnahmen verschärfen.
Die Stadt Lübeck hat den kritischen Inzidenzwert von 200 erreicht. Das heißt, es haben sich innerhalb einer Woche 200 Menschen pro 100.000 Einwohner nachweislich mit Covid-19 angesteckt. Nun will die Stadt die bestehenden Corona-Maßnahmen verschärfen, um zu verhindern, dass sich das Virus noch weiter ausbreitet. Die Pläne werden aktuell mit dem Gesundheitsministerium in Kiel abgestimmt. Im Raum stehen strengere Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen. Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) stellte aber auch fest: "Das Erreichen der Inzidenzzahl 200 löst noch keine weiteren Maßnahmen aus, denn zunächst mal ist ein Überschreiten der Inzidenzzahl erforderlich."
Vorerst keine Ausgangssperre
Auch wenn der 200er-Wert überschritten werden sollte, plant Jan Lindenau (SPD) nicht, sofort eine Ausgangssperre zu verhängen. "Das entsprechende Umsetzen einer Ausgangssperre wäre aber auch für mich das letzte Mittel, wenn alle anderen Maßnahmen, die wir im Vorwege vorschalten, nicht greifen", sagte Lübecks Bürgermeister. Er geht davon aus, dass die Landesregierung am Sonntag eine Allgemeinverfügung mit einem landesweit gültigen Maßnahmenkatalog veröffentlichen wird. An dem werde er sich orientieren, wenn in Lübeck der Inzidenzwert von 200 überschritten werden sollte.
Travemünde: Ordnungsamt setzt Tagestourismusverbot durch
Bereits jetzt gilt im Lübeck-Travemünde ein Besuchsverbot für Tagestouristen. Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes musste dort am Sonnabend immer wieder auswärtige Besucher auffordern, den Stadtteil sofort zu verlassen. Viele Abgewiesene gaben gegenüber NDR Schleswig-Holstein an, nichts von dem Verbot gewusst zu haben.
