Flensburg: Oberbürgermeisterin Lange drängt auf Grenzkontrollen
In Flensburg haben sich seit Jahresbeginn die Corona-Infektionen und der Anteil von Mutationen rasant entwickelt. Ein weiteres Mittel zur Eindämmung sieht Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) in Grenzkontrollen.
Wer von Dänemark nach Deutschland fährt, wird an der Grenze zurzeit eher selten kontrolliert. Dänen müssen bei einem längerem Aufenthalt in Deutschland sowie bei der Rückkehr negative Corona-Tests vorlegen, um eine Quarantäne zu vermeiden. Anders sieht es für die rund 7.000 Grenzpendler aus Schleswig-Holstein aus: Wer nach Dänemark einreisen will, muss seit Mittwoch einen negativen Corona-Test vorlegen, der maximal 72 Stunden alt ist.
Gemeinsame Überlegungen mit Landesregierung
Bei der Ratsversammlung in Flensburg am Donnerstagabend betonte Oberbürgermeisterin Simone Lange, dass sie sich zusammen mit der Landesregierung beim Bund für Grenzkontrollen einsetzen wolle. Auch der Landrat des Kreises Schleswig-Flensburg Wolfgang Buschmann (parteilos) unterstütze das Vorhaben, "weil wir dringend ein Gleichziehen brauchen und ein höheres Kontrollverhalten", so Lange.
Die Corona-Inzidenz in der Stadt liegt aktuell bei 177,5. Seit Anfang des Jahres steigen die Infektionszahlen stetig an - außerdem hat sich der Anteil von Mutationen laut Behörden rasant entwickelt. Ob es einen Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen Dänemark gibt, ist dabei unklar.
Ratsversammlung beschließt Geld für Teststationen
Um die hohen Corona-Zahlen in den Griff zu bekommen, soll es in Flensburg schon nächste Woche kostenlose Schnelltests geben. Die Ratsversammlung beschloss Donnerstagabend, für den Aufbau von drei Teststationen 200.000 Euro bereit zu stellen. Zuvor hatte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) zugesagt, 230.000 Schnell-Test-Kits kostenlos bereit zu stellen. Bürgermeister Henning Brüggemann (parteilos) rechnet damit, dass in der kommenden Woche rund 10.000 Flensburger von dem für Bürger kostenlosen Angebot Gebrauch machen. Für die Schnelltest-Sets zahlt die Stadt nichts, aber sie wird die privaten Dienstleister an drei Standorten für die Durchführung der Tests bezahlen. Allein das wird in der einen Woche 200.000 Euro kosten.
