Corona: Streit um Präsenzunterricht - erste Schulen reagieren
Muss es tatsächlich Präsenzunterricht in den Abschlussklassen geben? Darüber wird heftig diskutiert - auch in Schleswig-Holstein. Erste Schulen reagieren.
Das Durcheinander um den Präsenzunterricht in Schleswig-Holsteins Abschlussklassen wird nicht weniger. Nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein gehen erste Schulen dazu über, Abschlussklassen nur noch in Hauptfächern in Präsenz zu unterrichten. Nebenfächer werden in diesen Fällen in Distanz unterrichtet. Laut einem Sprecher des Bildungsministeriums ist das keine Neuerung. Schulen müssten entscheiden, welche Fächer für Schülerinnen und Schüler in Abschlussklassen so relevant sind, dass sie in Präsenz angeboten werden. Der Vorsitzende des Landeselternbeirates der Gemeinschaftsschulen, Thorsten Muschinski, hatte in der Sendung Zur Sache kritisiert, dass es unnötig und nicht sinnvoll sei, dass die Jugendlichen auch für Nebenfächer wie Kunst oder Musik in den Klassenräumen dicht an dicht zusammenkommen müssen.
Prien am Montag zur dpa: "Für alle Fächer einen Präsenzanteil"
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisierte, der Präsenzunterricht sorge an vielen Schulen für Ärger und Durcheinander. Auch von SPD und SSW gab es Kritik. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte am Montag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) betont, die Schülerschaft benötige nicht nur in den Prüfungsfächern Unterricht. "Wichtig ist, dass es neben Anteilen im Lernen auf Distanz auch für alle Fächer einen Präsenzanteil gibt", wurde Prien von der dpa zitiert. Die Vorbereitung der Abschlussjahrgänge auf die Prüfungen sei von großer Bedeutung und könne nicht ohne Präsenzunterricht erfolgen, so die Ministerin. Für die Fächer der Stundentafel solle es einen Präsenzanteil in Kleingruppen mit Maskenpflicht und Abstand geben.
Ministerin: Blockunterricht im Wechsel oder in Kleingruppen
"Stundentafel heißt aber nicht Stundenplan", betonte Prien. Angesichts der Pandemie finde Blockunterricht im Wechsel oder mit allen Schülern gleichzeitig und auf mehrere Räume aufgeteilt statt. Die Ministerin verwies darauf, dass die Kultusministerkonferenz sowie Ministerpräsidenten und Bundesregierung die Abschlussjahrgänge explizit von den Schulschließungen ausgenommen haben.
