Nord-Grüne wollen bei Bundes- und Landtagswahl siegen
Die Grünen in Schleswig-Holstein setzen auf Sieg – sie wollen bei den nächsten Wahlen stärkste Kraft im Land werden.
Sowohl bei der Bundestagswahl im September als auch bei der Landtagswahl im nächsten Jahr in Schleswig-Holstein soll es nach dem Willen der Nord-Grünen der Spitzenplatz werden. Das machten die Landesvorsitzenden Ann-Kathrin Tranziska und Steffen Regis am Montag in einem digitalen Pressegespräch deutlich. "Sportlich gesehen ist das für beide Wahlen das Ziel", sagte Tranziska. Wer es ernst meine, müsse den Anspruch erheben und das Selbstbewusstsein haben, es zu versuchen, ergänzte Regis. Den Grünen war es bei der Europawahl 2019 erstmals gelungen, landesweit bei einer Wahl den ersten Platz zu holen. Das soll nach dem Willen der Nord-Grünen keine Eintagsfliege bleiben.
Personalie noch offen
Das Ziel ist der Spitzenplatz und damit verbunden, die Möglichkeit, in Schleswig-Holstein künftig den Ministerpräsidenten oder die Ministerpräsidentin zu stellen. Mit wem die Grünen an der Spitze in die Landtagswahl ziehen, ist aber noch offen. Noch sei niemand dafür gesetzt, sagte Parteichef Regis. Mit Blick auf die Spitzenkandidatur würden die Grünen beurteilen, wie die Lage ist, wo die Partei stehe und wer die größte Chance habe, sagte er. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen bei den Themen Klimawandel, soziale Ungleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Das derzeitige Jamaika-Regierungsbündnis sei in der Stilfrage ein Aushängeschild, inhaltlich aber seien es drei Parteien mit unterschiedlicher Ausrichtung, hieß es.
Ziel bei der Bundestagswahl: Sechs Mandate für den Norden
Auf die Frage, wie links die Grünen noch seien, verortete Regis seine Partei "auf jeden Fall links von der Mitte". Zur Bundestagswahl hoffen die Grünen auf eine mögliche Verdopplung ihrer derzeit drei Mandate. Für die ersten vier Plätze auf der Landesliste liegen vier Bewerbungen vor: Luise Amtsberg, Ingrid Nestle und Konstantin von Notz wollen auf den Plätzen 1, 3 und 4 ihre Mandate verteidigen, und auf Platz 2 möchte der Parteivorsitzende Robert Habeck in den Bundestag einziehen. Im Wahlkreis Flensburg-Schleswig will er zudem der CDU-Bundestagsabgeordneten Petra Nicolaisen das Direktmandat abspenstig machen. Für die Listenplätze ab 5 sind bei den Grünen zahlreiche Bewerbungen eingegangen - es wird wohl zu Kampfabstimmungen kommen.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrages hieß es, dass Robert Habeck im Wahlkreis Flensburg-Schleswig gegen Astrid Damerow antritt. Die Redaktion bittet diesen Fehler zu entschuldigen.
