Mobilfunk in SH: Ausbau kommt voran, Funklöcher werden weniger
Auch wenn es noch einige Funklöcher gibt - der Mobilfunkausbau in Schleswig-Holstein kommt laut Wirtschaftsministerium gut voran. Inzwischen sei quasi jeder Haushalt versorgt, sagt Minister Buchholz.
Nach einem Treffen mit den Konzernspitzen von Telekom, Telefónica, Vodafone und 1&1 in Kiel am Montag zeigte sich der Wirtschaftsminister zufrieden. Etwa 99,6 Prozent aller Haushalte in Schleswig-Holstein haben laut Bernd Buchholz (FDP) Handy-Empfang und können mindestens telefonieren. In der gesamten Landesfläche sind es 98,3 Prozent.
Beim mobilen Internet beträgt die LTE-Verfügbarkeit (4G) hinsichtlich der Landesfläche über alle Anbieter gerechnet gut 98 Prozent. Bei den Haushalten erreichen die Anbieter inzwischen mindestens 98,5 Prozent - das sei ein Anstieg um knapp drei Prozentpunkte innerhalb des vergangenen Jahres, erklärt Buchholz und ergänzt: "Damit nehmen wir weiter die Spitzenposition unter den Flächenländern ein."
Funklöcher vor allem in Plön und Ostholstein
Es gibt aber auch ein "Aber", denn trotz des Netzausbaus bleibt das Handy auf 1,7 Prozent der Landesfläche Schleswig-Holsteins weiter stumm. Nach Angaben des Breitband-Kompetenzzentrums gibt es noch etwa 185 weiße Flecken. Bei den meisten handele es sich demnach um "Kleinst-Funklöcher". Rund zwei Dutzend Bereiche ohne Netzabdeckung seien größer. Betroffen sind vor allem die Kreise Plön und Ostholstein sowie Bereiche direkt an Nord- und Ostsee. Ein Funkloch gilt dann als geschlossen, wenn mindestens ein Telekommunikationsanbieter für Empfang sorgt. Vor zwei Jahren hatte Buchholz nach einem Mobilfunk-Gipfel mit den Anbietern noch von mehr als 500 Funklöchern in Schleswig-Holstein gesprochen. Damit es in Zukunft noch weniger werden, soll unter anderem in Bosau (Kreis Ostholstein) ein knapp 50 Meter hoher neuer Mast für rund 400.000 Euro eines der Funklöcher im Land stopfen.
100 Prozent Netzabdeckung wird es nie geben
Laut der Mobilfunkanbieter Telekom und Vodafone ist auch der Ausbau des Mobilfunknetzes der fünften Generation in Schleswig-Holstein vorangekommen. 5G gibt es demnach auf 68 Prozent der Landesfläche. Generell sei das nördlichste Bundesland gut davor, sagt Richard Krause vom Breitbandkompetenz-Zentrum. "Die Mobilfunkunternehmen versprechen, den Ausbau weiter voranzutreiben und auch die Verfügbarkeit des aktuellen 5G-Standards zu vergrößern. Dafür fordern sie unter anderem schnellere Genehmigungsverfahren für den Bau neuer Antennentürme." Eine 100-prozentige landesweite Netzabdeckung werde es aber wohl niemals geben, so Krause. Unter anderem, weil Sendeanlagen in Naturschutzgebieten nicht aufgestellt werden dürften.
