Bundesfinale von "Jugend forscht" in Lübeck
Bis Sonntag geben Jungforscherinnen und -forscher in Lübeck einen Einblick in ihre Arbeit. Sechs Projekte kommen aus Schleswig-Holstein. Sie beschäftigen sich mit ökologischen Problemlösungen oder auch mit Raketentechnik.
Die Projekte der Jugendlichen sind so faszinierend wie vielseitig: 3D-Sensoren aus Stoff, ein digitales Kochbuch zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen oder Verfahren, wie OP-Masken recycelt werden können. Beim 57. Bundesfinale von "Jugend forscht" treten in Lübeck 168 junge Talente in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik in den wissenschaftlichen Wettstreit. Bis Sonntag präsentieren sie nach Angaben der Stiftung in der Musik- und Kongresshalle (MUK) insgesamt 108 verschiedene Forschungsprojekte.
Projekte müssen Expertengespräch standhalten
Am Freitag mussten sich die Jungforscherinnen und -forscher den Jurygesprächen stellen. Nach Auskunft der Stiftung "Jugend forscht" präsentieren die Teams ihre Projekte ausgewiesenen Experten - beispielsweise Professoren von Hochschulen oder Unternehmen. Anschließend werden die Forschungsarbeiten bewertet.
Am Sonnabend werden dann zunächst Sonderpreise in der Lübecker Kulturwerft Gollan vergeben. Dazu zählen unter anderem Geld- und Sachpreise wie Stipendien oder Forschungsaufenthalte im Ausland. Der Höhepunkt des 57. Bundesfinales ist am Sonntagvormittag. Dann werden in der MUK die zehn Bundessieger bekannt gegeben. Außerdem werden die besten fünf Projekte in den Fachgebieten ausgezeichnet. An der Siegerehrung nehmen unter anderem Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) und Bildungsministerin Karin Prien (CDU) teil.
Ökologische Beiträge aus Schleswig-Holstein
Unter den Nachwuchsforscherinnen und -forschern hoffen auch acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Schleswig-Holstein auf einen Sieg. Beispielsweise zwei Schülerinnen der Privatschule "Stiftung Louisenlund" aus Güby (Kreis Rendsburg-Eckernförde): Unter dem Titel "Ewerflow" haben sie sich mit Batterien beschäftigt, die ganz ohne giftige Chemikalien auskommen. Sie funktionieren mit gelöstem Kohlendioxid in Wasser. Die Schülerinnen haben sich verschiedenen Problemen der Technik angenommen und konnten letztlich mehrere Lade- und Entladezyklen der grünen Batterie nachstellen.
Eine 15-jährige Schülerin vom Gymnasium in Altenholz (Kreis Rednsburg-Eckernförde) hat hingegen eine Aquakultur mit Fischen entwickelt, die ohne Abwasserreinigung auskommen soll. Dafür hat die junge Forscherin Abfallprodukte von Fischfutter und Ausscheidungen durch andere Lebewesen wie Muscheln verwerten lassen. Auch Ideen für Thermovoltaikanlagen, Moor-Renaturierung, Verschlüsselung von USB-Sticks oder Bauteile aus der Raketentechnik kommen aus Schleswig-Holstein.
