Ansturm auf Führerscheinstellen: Der alte "Lappen" muss weg
Die ersten alten Führerscheine verlieren schon in wenigen Tagen ihre Gültigkeit, doch der Umtausch gestaltet sich in Schleswig-Holstein schwierig. Die Führerscheinstellen kommen kaum hinterher.
Der Führerschein in Papierform soll nach und nach gegen die neuen Karten in Kreditkartengröße umgetauscht werden. Die EU will den Führerschein vereinheitlichen und fälschungssicher machen. Wer zwischen 1953 und 1958 geboren ist und seinen Führerschein vor Ende 1998 gemacht hat, der hat nicht mehr viel Zeit. Die Umtauschfrist läuft schon in der übernächsten Woche aus. Sie gilt bis zum 19. Januar. In Kiel und Neumünster sowie in den Kreisen Plön und Dithmarschen ist es nach Recherchen von NDR Schleswig-Holstein inzwischen quasi unmöglich, noch rechtzeitig einen neuen Führerschein zu bekommen.
Kiel und Neumünster mit zusätzlichen Angeboten
Die Stadt Kiel hat extra einen Schnellschalter geschaffen, bei dem die Bürger auch ohne Termin die neue Führerscheinkarte beantragen können. Stadtrat Christian Zierau sagte: "Es ist mit einer kleinen Wartezeit vor Ort zu rechnen, aber so gelingt es uns doch ganz gut, das abzuarbeiten." Nicht nur Kiel hat sich um ein zusätzliches Angebot bei den Behörden gekümmert, auch Neumünster bietet eine Alternative. Neumünsteraner können den Antrag im Internet herunterladen und per Post an die Führerscheinstelle schicken.
Zunächst keine Geldbußen
Doch bis die Karte von der Bundesdruckerei zurückgeschickt werden kann, dauert es nach Angaben des Kreises Plön mindestens drei Wochen. Aber: Wer den Umtausch nicht rechtzeitig schafft, muss erst einmal keine Angst vor Strafen haben. Die Verkehrsminister der Länder haben beschlossen, dass es in den ersten sechs Monaten nach Ende der Frist keine Geldbußen gibt. Trotzdem sollten sich die entsprechenden Jahrgänge jetzt schnell um den Antrag für die Plastikkarte bemühen. Alle anderen haben noch länger Zeit. Spätestens bis zum 19. Januar 2033 muss jeder die EU-Plastikkarte im Portemonnaie haben.
