Lunden: Ärger um das Pflegeheim "Alte Schule"
Ärger um das private Pflegeheim "Alte Schule" in Lunden im Kreis Dithmarschen. Die Einrichtung soll im Herbst geschlossen werden. Laut Kreis ist die Betreibergesellschaft insolvent - der Geschäftsführer verschwunden. Für die Heimbewohner ist aber gesorgt.
Es war eine überraschende Nachricht für die knapp 40 Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims "Alte Schule" in Lunden: Die Einrichtung wird zum 30. September dicht gemacht. Das steht in dem Kündigungsschreiben, das die Senioren in der vergangenen Woche von der privaten Betreibergesellschaft bekommen haben.
Pflegeheim-Geschäftsführer ist offenbar untergetaucht
Seitdem ist der Geschäftsführer, ein Mann aus Heide, nach Angaben des Kreises nicht mehr zu erreichen. Eine Bewohnerin sagte NDR Schleswig-Holstein, sie hätte erwartet, dass der Geschäftsführer das Ganze persönlich mitteilt und Klartext redet. Auch die Mitarbeitenden waren geschockt von der bevorstehenden Schließung des Heimes. Sie kümmern sich weiter um die Bewohner und Bewohnerinnen. Weil es einige Krankmeldungen gibt, werden die Beschäftigten von zwei privaten Pflegediensten und einem Seniorenheim aus der Region unterstützt. Auch das DRK Dithmarschen hilft mit einem Kleinbus aus, um die Senioren zu ihren Arztterminen zu fahren, wie ein DRK-Sprecher mitteilte.
Sorge um die Zukunft bei den Bewohnern und Bewohnerinnen
Die Heimaufsicht versucht nun, neue Plätze für die Bewohner in anderen Pflegeheimen in Dithmarschen zu finden. Eine Bewohnerin sagte, sie mache sich Sorgen, wo sie künftig untergebracht werde. In dem Heim seien Freundschaften und Bekanntschaften entstanden, und wenn einige in das Heim und andere in dieses Heim kämen, werde man seine Freunde dann wohl nicht mehr wiedersehen, befürchtet die Frau.
Hintergründe unklar
Der Kreis Dithmarschen hält sich mit Informationen offiziell bislang noch zurück. Nach NDR Schleswig-Holstein Recherchen gab es offenbar immer wieder Forderungen der Heimaufsicht nach baulichen Veränderungen, konkret zum Brandschutz. Diesen ist die Betreibergesellschaft anscheinend nicht nachgekommen.
