Auf dem Kassenbon eines Discounters sind verschiedene Lebensmittel aufgelistet. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa | dpa-Bildfunk Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Umfrage: Viele kaufen zurzeit lieber günstig als nachhaltig

Stand: 22.06.2022 14:31 Uhr

Beim Lebensmittel-Einkauf spielen für Verbraucher Aspekte der Nachhaltigkeit nur noch eine untergeordnete Rolle - der Preis dagegen eine große. Das ist das Ergebnis einer Umfrage aus Niedersachsen.

Die steigenden Preise und die Sorge davor, dass einzelne Lebensmittel knapp werden, bestimmten zurzeit das Einkaufsverhalten der Deutschen, so das Ergebnis der repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik (DIL) in Quakenbrück (Landkreis Osnabrück) und der Landesinitiative Ernährungswirtschaft Niedersachsen. Die Befragung lief in der Zeit vom 21. bis 25. April - zwei Monate nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs.

Verbraucher achteten während Corona mehr auf Nachhaltigkeit

Downloads

Umfrage zum Einfluss der Ukraine-Krise auf das Kaufverhalten

Hier können Sie die Umfrage vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik DIL in Quakenbrück nachlesen. Download (3 MB)

Fast 70 Prozent der knapp 1.500 Umfrage-Teilnehmenden gaben an, dass sie teils deutlich mehr Geld für Essen ausgeben als vor dem Ukraine-Krieg. Bei rund 24 Prozent waren die Ausgaben für Lebensmittel eigenen Angaben zufolge gleich geblieben. Die Befragten achteten der Umfrage zufolge beim Einkaufen vor allem auf Sonderangebote oder auf günstige Lebensmittel. Klima- und Umweltschutzaspekte seien für einen Teil der Befragten in den Hintergrund gerückt. Anders sei das während der Corona-Pandemie gewesen, als vielen Verbrauchern vor allem die Nachhaltigkeitsaspekte deutlich wichtiger gewesen seien, hieß es von den Autoren der Umfrage.

Sorge um knappe Lebensmittel

Fast 80 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass sie es für wahrscheinlich halten, dass einzelne Lebensmittel knapp werden. Mehr als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmenden hielt zum Zeitpunkt der Befragung Ende April Einschränkungen bei Speiseölen (67 Prozent) und bei Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Zucker und Nudeln (58 Prozent) sowie bei Brot und Backwaren (36 Prozent) für wahrscheinlich. Dass heimisches Obst, Saisongemüse oder Alkohol knapp werden könnten, hielten die meisten dagegen für unwahrscheinlich.

Weitere Informationen
Gemüse und Baguette liegen in einer Küche, daneben eine Papiertüte mit dem Logo der Organisation "Too Good To Go". © Too Good To Go

Diese Initiativen helfen Lebensmittel zu retten

Zahlreiche Initiativen sowie die Bundesregierung haben sich zum Ziel gesetzt, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Hier finden Sie hilfreiche Links. (22.06.2022) mehr

Einkaufswagen mit Obst und Gemüse gefüllt © Fotolia Foto: Sven Grundmann

Lebensmittel wertschätzen: Verbraucherzentrale will animieren

Für die Kampagne stellt Niedersachsen eine Million Euro bereit. Ziel ist, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden. (12.06.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 22.06.2022 | 08:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Lebensmittelindustrie

Mehr Nachrichten aus der Region

Schriftzug "UNFALL" ist an einer Rückscheibe eines Streifenwagens der Polizei eingeblendet. © NDR Foto: Pavel Stoyan

Melle: Motorradfahrer bei Kollision mit Traktor tödlich verletzt

Schon Mitte März war es auf der Wellingholzhausener Straße zu einem tödlichen Motorrad-Unfall gekommen. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen