Aktivisten auf Tönnies-Schlachthof: Polizei beendet Einsatz
Rund 100 Aktivisten haben am Montag die Zufahrt zum Rinderschlachthof des Tönnies-Konzerns in Badbergen blockiert. Die laut Polizei überwiegend friedlichen Aktionen waren gegen 20.40 Uhr beendet.
Gegen einige Personen werde wegen möglicher Sachbeschädigungen und anderer Delikte ermittelt, hieß es in einer Mitteilung am Abend. Es sei nicht bekannt, dass Personen verletzt worden seien.
Konfliktmanager im Einsatz
Am Morgen hätten laut Polizei mehrere Personen eine Feuerwehrzufahrt blockiert. Zwei Personen seien auf das Dach des Gebäudes geklettert, hätten Banner entrollt. Die Aktivistinnen und Aktivisten ließen Fristen verstreichen, woraufhin Beamten sie weggetragen beziehungsweise ein Höheninterventionsteam die Personen vom dem Dach begleitet hätten. Zudem habe es eine weitere Sitzblockade gegeben. Konfliktmanager hätten im dauerhaften Kontakt zu den Aktivisten des Bündnisses "Gemeinsam gegen die Tierindustrie" gestanden.
Tönnies organisiert Transporte um
Zu einem Stau von Tiertransporten vor dem Schlachthof sei es dem Konzern zufolge nicht gekommen. Tönnies habe nach Angaben eines Sprechers alle Transporte für diesen Tag umorganisiert. Normalerweise werden in dem Betrieb im Landkreis Osnabrück täglich rund 500 Rinder geschlachtet. Der Rinderschlachthof gilt als einer der modernsten und größten in Europa. Die Aktivisten wollen mit der Blockade unter anderem darauf aufmerksam machen, dass Menschen und Tiere durch den Konzern ausgebeutet werden würden.
Vorwurf des Bündnisses: Tierindustrie als Klimakiller
Eine Sprecherin des Bündnisses wies auf einen immensen Gasverbrauch hin, der durch die Tierindustrie entstehe. "Wir können uns die Tierindustrie nicht mehr leisten", sagte sie. "Wir brauchen keinen Umbau der Tierindustrie zu kosmetisch verbesserten Megaställen, sondern einen schnellen und sozial gerechten Abbau der Tierbestände." Seit Freitag beteiligen sich rund 200 Menschen an einem Protestcamp des Bündnisses in Quakenbrück. In den vergangenen Tagen gab es verschiedene Protestaktionen in der Region.