Partner der Ex getötet? Angeklagter legt Teil-Geständnis ab
Ein 33-Jähriger steht seit Montag wegen eines Mord-Vorwurfs vor dem Landgericht Osnabrück. Er soll den Lebensgefährten seiner Ex-Partnerin in Spelle mit mehreren Messerstichen getötet haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, Ende Juli vergangenen Jahres im emsländischen Spelle mit einem Messer auf sein Opfer eingestochen zu haben. Einer früheren Mitteilung der Staatsanwaltschaft zufolge handelte es sich bei dem Opfer um einen 35 Jahre alten Mann. Der Angeklagte habe zum Prozessauftakt behauptet, in Notwehr gehandelt zu haben, weil das Opfer ihn mit einem Messer bedroht habe, sagte ein Sprecher des Landgerichts.
Frau soll sich von Angeklagtem getrennt haben
Laut Staatsanwaltschaft hatte die Frau das Verhältnis zu dem Angeklagten beendet. Der Angeklagte soll der Frau vor der Tat gesagt haben, dass sie ihren Lebensgefährten nie wiedersehen werde. Laut Staatsanwaltschaft bestand die Beziehung zwischen der Frau und dem Angeklagten wenige Wochen lang. Der Angeklagte sprach hingegen laut Gerichtssprecher von mehreren Monaten.
Angeklagter spricht von Notwehr
Der Angeklagte ließ zum Prozessauftakt eine schriftliche Stellungnahme von seinem Verteidiger verlesen und beantwortete auch Fragen. Demzufolge räumte er ein, eine Liebesbeziehung zu der Lebensgefährtin des Opfers gehabt zu haben. Er sei mit einem gemeinsamen Bekannten zum späteren Opfer gefahren. Nachdem der Bekannte wieder weggefahren sei, habe er mit dem späteren Opfer sprechen wollen, weil seine frühere Partnerin ihm gesagt habe, ihr Lebensgefährte habe sie bedroht und wolle sie sowie die gemeinsamen Kinder umbringen. Das Opfer sei nach Aussage des Angeklagten daraufhin sehr ausfallend und wütend geworden und habe im Verlauf der Auseinandersetzung ein Messer aus dem linken Ärmel gezogen, sagte der Gerichtssprecher. Daraufhin habe der 33-Jährige laut eigener Aussage Panik bekommen, habe das Messer des Angreifers gegriffen und auf ihn eingestochen - wohin und wie häufig wisse er nicht mehr.
25 Zeugen geladen
Bis Ende Februar sind bislang sieben Folgetermine in dem Prozess angesetzt und 25 Zeugen geladen. Sollte der Angeklagte wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm eine lebenslange Gefängnisstrafe.